Er beleidigte den Betreiber, trat eine Autotür ein und warf mit einer Bierflasche: Ein psychisch kranker Mann hat an einer Tankstelle in Stadthagen einiges geleistet. Dafür musste er sich jetzt vor Gericht verantworten - und kam trotz Vorstrafen noch einmal mit einer Bewährungsstrafe davon. Der 47-Jährige soll jetzt eine Therapie bekommen.
Stadthagen/Bückeburg. Nach einem Ausraster auf einer Tankstelle an der Vornhäger Straße hat das Bückeburger Landgericht einen Stadthäger zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten und zwei Wochen verurteilt, deren Vollstreckung aber zur Bewährung ausgesetzt. Einen Betreuer hat der psychisch kranke Mann bereits. Nun stellt ihm das Gericht außerdem einem Bewährungshelfer zu Seite. Beide zusammen sollen sich darum kümmern, dass der 47-Jährige eine Therapie bekommt.
Zeitweise hat der Stadthäger im Keller gehaust und sich dort eingeschlossen. Bereits mit den Dingen des Alltags war er überfordert, an Arbeit nicht zu denken. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge leidet der 47-Jährige an diversen Zwängen sowie einer Persönlichkeitsstörung mit paranoiden und narzisstischen Anteilen. Außerdem hat der Arbeitslose ein Alkoholproblem. „Er ist ein schwer kranker Mann und gehört in Behandlung“, fasst Oberstaatsanwalt André Lüth zusammen.