Stadthagen hat jetzt eine Lobby für die Kultur
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4ZPBJMXU36W3FCXPPMMTD7R63A.jpg)
Die Gründer des Kulturnetzwerks Stadthagen wollen zu einer interessanteren Kreisstadt beitragen.
© Quelle: ssr
Stadthagen. Es soll nach eigenem Bekunden allen Kultur-Akteuren und Kultur-Interessierten ein Forum und eine gemeinsame Diskussionsplattform geben, aber auch selbst handelnd tätig werden.
Das sind die Akteure des neuen Netzwerks
Dem Netzwerk gehören unter anderem die Alte Polizei, der Verein Kultur Stadthagen, der Verkehrsverein, der Verein Renaissance Stadthagen, der Heimatverein, der Förderverein ehemalige Synagoge und der alevitische Kulturverein Kültür Merkezi an. Bei dem Netzwerk handelt es sich ausdrücklich nicht um einen Verein, sondern um eine Initiative. Deren Außenvertretung übernimmt der neue Geschäftsführer der Alten Polizei, Feliks Oldewage.
Dieser erläuterte bei der Vorstellung des Netzwerks den Namenszusatz "Note.2": Bei einer Umfrage im Februar 2017 hätten die Stadthäger für die Lebensqualität ihrer Heimatstadt die Note 3,4 gegeben. "Wir haben das Ziel, diese eher müde Note in absehbarer Zeit zumindest auf den Wert von 2,0 zu bringen."
Stadthagen soll eine lebendige Kulturstadt werden
„Wir träumen von einer lebendigen Kulturstadt Stadthagen“, heißt es in der Gründungserklärung: „Wir sind vom hohen Stellenwert einer dynamischen Kulturentwicklung für unsere Stadt überzeugt.“ Und weiter: „Unsere Stadt soll attraktiver, lebendiger, offener und interessanter werden, durch die kulturelle Mobilisierung der Zivilgesellschaft, durch generationen- übergreifende und interkulturelle Vorhaben, die Menschen in Kontakt bringen, verbinden und Ausstrahlung nach außen haben.“
Stadthagen brauche „neue Akzente auf dem Weg zur Kulturstadt“. So könne etwa das Stadtjubiläum im Jahr 2022 unter dem Motto einer Kulturstadt stehen.
Das KNS soll nach den Worten von Oldewage mit Kulturkompetenz, -erfahrung und -kontakten tätig werden: In Vorbereitung sei bereits eine „Schatzkarte Kultur“ für Stadthagen, in der Kulturorte und -veranstalter aufgeführt werden: „Schon jetzt hat Stadthagen mehr zu bieten, als gemeinhin bekannt ist.“ Das könne besser herausgestellt werden. In Planung seien zwei Fachforen, unter anderem zu Möglichkeiten einer Förderung kulturell innovativer Vorhaben aus externen Fördertöpfen.
Netzwerk will bei Sparplänen künftig mitreden
Harald Weidenmüller, Vorsitzender des Vereins Renaissance Stadthagen, bekundete, das Netzwerk könne gute Hilfestellung geben etwa in der Auseinandersetzung mit Sparvorhaben der Stadt, wie es jetzt beispielsweise bei den Öffnungszeiten des Mausoleums drohe. Oldewage setzte hinzu, das KNS wolle künftig grundsätzlich bei Sparvorhaben der Stadt im kulturellen Bereich „mitreden“.
Ulrike Hasemann vom Heimatverein ergänzte, es sei für ein gemeinsames Anliegen immer gut, wenn sich Viele zusammenschließen. Dass man sich im KNS für die Kultur nicht zuletzt auch als Wirtschaftsfaktor einsetzen wolle, hob neben anderen Karl-Heinz Hepe vom Verkehrsverein hervor.
Gönül Korc vom hiesigen alevitischen Kulturverein betonte, das KNS könne auch dazu beitragen, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich im hiesgen kulturellen Leben beteiligen. Bernward Bock vom Verein Kultur Stadthagen formulierte, man werde der Stadt Vorschläge zur Weiterentwicklung des kulturellen Lebens machen, „aber den Ball müssen dann Verwaltung und Politik aufnehmen“.
von Stefan Rothe