Start Stadthagen: Mit „Café Illustre“ das Hobby zum Beruf gemacht
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Erstmals erhalten Start-up-Unternehmer in Stadthagen einen Gründerpreis.
© Quelle: rg
Stadthagen. Den ersten Preis erhielt Dela Buchmeier, die vorige Woche in der Klosterstraße 34 das "Café Illustre" eröffnet hat. Außergewöhnlich: Die pensionierte Lehrerin startet das Café-Bistro im Ruhestand. "Kochen und Backen war immer schon mein Hobby, das will ich nun zum Hauptberuf machen und damit meinen Lebenstraum verwirklichen", nennt die agile Frau ihr Motiv: "Dieses entspringt der Liebe zur Sache und nicht in erster Linie der Erwartung einer maximalen Gewinnerzielung."
Im „Café Illustre“ mit seinen 18 Sitzplätzen will Buchmeier hauptsächlich Selbstgemachtes anbieten, etwa Kuchen, Torten und Trüffel. Aber auch ein kleines, teils vegetarisches Mittagsangebot mit Suppen und Quiches soll es geben, ebenso einen Frühstücks-Brunch. Die Neu-Gastronomin setzt bei ihren Produkten ganz auf Regionalität und Fair Trade. Zudem will sie flexibel auf Gästewünsche eingehen.
Nicht zuletzt durch das Aufstellen eines Kunstschrankes, in dem zu erwerbendes Kunsthandwerk ausgestellt ist, will Buchmeier ein ruhiges, unaufgeregtes Ambiente schaffen, in dem „die Gäste gutes Sein mit allen Sinnen leben können“.
Aus Liebe zum Holz
Gewinner des zweiten Preises sind Maximilian Höhnke und Ole Vörsmann mit ihrer Anfang des Jahres gestarteten Blockmanufaktur in Reinsen. Dort fertigen die beiden Männer aus Massivholz-Blöcken hauptsächlich Hocker, Beistelltische und Bänke. „Wir fertigen natürliche und zeitlose Möbel, jedes Teil ist ein individuell gestaltetes Einzelstück“, sagt Höhnke.
Das Holz wird ganz überwiegend im benachbarten eigenen Forst gewonnen, zu einem geringeren Teil in einem nahegelegenen Sägewerk zugekauft, womit Transportwege weitesgehend entfallen. „Wir verarbeiten umgestürzte Bäume oder solche, die unweigerlich gefällt werden müssen“, betont Vörsmann. Für jeden verarbeiteten Baum werde ein neuer im egenen Forst nachgepflanzt. „So können wir nachhaltigen Waldbau konsequent sicherstellen.“ Mit der Art ihrer Fertigung wollen die Beiden „den Respekt vor Holz und vor dem Kreislauf der Natur weitertragen und Menschen dafür begeistern“, erläutert Höhnke.
Sehr flexible Öffnungszeiten
Den dritten Preis errang Daniela Heurich mit ihrer im Sommer vergangenen Jahres eröffneten Kinderkrippe „Schnullerbacke“ in der Echternstraße 16. In der anerkannten Großtagespflege werden Kinder im Alter von null bis drei Jahren zwischen 7 und 17 Uhr betreut.
„Wir bieten eine familiennahe Betreuung mit sehr flexiblen Zeiten“, betont Heurich. „Wir betreuen in einer kleinen familiennahen Gruppe von zehn Kindern und können so jedes Kind individuell und persönlich begleiten.“ Jedes Kind habe eine fest zugewiesene Tagespflegeperson. „Die Kleinen werden somit nicht durch ständig wechselndes Personal gestresst“, merkt die Sozialassistentin an. Zudem sei dadurch eine „persönliche und sehr direkte Elternarbeit“ möglich.
Wegen der vor allem durch den Standort bedingten Multinationalität der Kinder "arbeiten wir integrativ und fördern den Spracherwerb bei Kindern und Eltern", erläutert Heurich. Das Essen werde vollständig selbst zubereitet, damit die Kinder gleichwertig versorgt sind. Von Stefan Rothe