Verkehrsverein protestiert gegen Verschiebung
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Eklatante Mängel weist der Weg auf dem Westwall auf.
© Quelle: rg
"Das haut uns vom Hocker", bekundet erzürnt der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Karl-Heinz Hepe. Ende 2013 hatte der Verwaltungsausschuss beschlossen, so Hepe, den Westwall (das ist der Abschnitt der Wallanlagen zwischen Amtspforte und Schule Am Stadtturm) bis Ende 2017 fertigzustellen. Wiederholt in der Folgezeit sei dem Verkehrsverein versichert worden, dass das auch eingehalten werde. Im vergangenen Frühjahr sei dann aus finanziellen Gründen eine Verschiebung auf 2018/19 erfolgt.
Noch bis in den Herbst hinein sei von der Verwaltung versichert worden, dies werde auch so geschehen, berichtet Hepe: „Im Januar wurden wir dann aber plötzlich darüber informiert, dass die Verwaltung den politischen Gremien eine erneute Verschiebung vorschlagen wird.“ In der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses Mitte Januar hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass die Maßnahme auf die Jahre 2021 bis 2023 verschoben werden soll – entsprechend wurde für den Etatentwurf 2018 keine Mitteleinstellung für diesen Zweck vorgeschlagen. „Unglaublich“ findet das der Ehrenvorsitzende des Verkehrsvereins, Günther Bartels.
Vertrauensbruch
Durch großen ehrenamtlichen Einsatz habe der Verkehrsverein mithilfe zahlreicher Spender und Sponsoren die Anpflanzung von 84 Zierkirschen auf dem Westwall bis zum Jahr 2015 bewerkstelligt und damit seine Zusage von 2013 eingehalten, unterstreicht Hepe. Immer wieder hätten die Vereinsverantwortlichen Spendern, Sponsoren und Ehrenamtlichen versichert, die Stadt werde ihrer Verpflichtung auf Sanierung des Westwalls zeitgerecht nachkommen.
„Die erneute Verschiebungsabsicht betrachten wir daher als Vertrauensbruch gegenüber Verkehrsverein und Sponsoren, die ihre Spenden in gutem Glauben an die Einhaltung der Terminzusagen als Vorleistung getätigt haben“, wettert Bartels: „Es kann doch nicht angehen, dass nach derart langer Planungs-Vorlaufzeit immer wieder die Prioritäten und vor allem Zusagen zulasten dieses wichtigen Teils unserer Heimatstadt verändert werden.“
Weg ist schlimm marode
Besonders der Weg auf dem Westwall sei schlimm marode und müsse dringend saniert werden, fordert Hepe. Dieser weise „zahllose eklatante Mängel“ wie Absenkungen und Löcher auf. Das stelle „gerade für ältere und behinderte Menschen eine Gefährdung und Verletzung der Verkehrssicherheit dar“, schildert Hepe. Dem stimmt Matthias Gläser, Vorsitzender des Behindertenbeirats, zu: „Es ist mir völlig unverständlich, wieso die Maßnahme erneut geschoben werden soll.“ Schon viele Passanten seien dort gefallen, „einige sind deshalb auch ins Krankenhaus gekommen“, weiß Bartels.
Für den Seniorenbeirat versichert dessen Vorsitzender Axel Wiegand: "Wir stehen voll hinter dem Protest des Verkehrsvereins, es kann nicht sein, dass dieser marode Zustand noch länger so bleibt." Auch die Verbesserung der Beleuchtung sei dringlich, es gebe "viele dunkle Ecken, die gerade morgens für Schulkinder eine Gefahr darstellen", betont Bartels. ssr
In einem Schreiben an die Stadt formuliert der Verkehrsverein: „In aller Schärfe bringen wir zum Ausdruck, dass wir gegen eine weitere Terminverschiebung vehement protestieren.“ Man appelliere an die Stadt, „dass eine lange zurückliegende Zusage realisiert wird“, so Hepe, und eine Fertigstellung bis 2019 gewährleistet werde.