Workshops für ein nachhaltigeres Leben
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Inmitten von Luftballons, die den CO2-Ausstoß veranschaulichen sollen, erklären Shanna Ball und Zehra Nur Cin den Zehntklässlern, wie nachhaltige Ernährung funktionieren kann.
© Quelle: pr
Stadthagen. Wer sich für Nachhaltigkeit einsetzt, ist frustrierter Hippie in selbst gestrickten Wollsocken, der mit stets erhobenem Zeigefinger die jüngere Generation und die Digitalisierung verurteilt – dass dieses Klischee mehr als weltentrückt ist, hat das Nachhaltigkeitsprojekt der Tutorengruppe (TG) Krüger des Wilhelm-Busch-Gymnasiums gezeigt.
Die 20 Schüler der zwölften Klasse klärten im Rahmen eines sozialen Projektes den zehnten Jahrgang über „How to... Nachhaltigkeit“ auf.
Von der ersten bis zur achten Stunde erhielten die vier Klassen des 10. Jahrgangs lauter hilfreiche Informationen und Vorschläge, wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können. Die Abiturienten unterwiesen die Jüngeren im Rahmen von vier Workshops in den Themen Müllvermeidung, Ernährung, Fast Fashion und Minimalismus.
„Das ist alles allein auf Initiative der Schüler passiert“, erklärte Tutorin Antje Kröger. Viele in der TG interessieren sich für das Thema und riefen so, kurz nach den Vorabiturklausuren, das Projekt ins Leben.
Deo und Abschminktücher selbst gemacht
Immer mehr Menschen predigen den Klimaschutz, diese jungen Menschen wollen ihn ausleben: Es wurden unzählige Alternativen für herkömmliche Produkte vorgestellt, anhand von Luftballons der CO2-Ausstoß verdeutlicht, ein Ratespiel, welche Produkte Palmöl enthalten, veranstaltet sowie Deo und Abschminktücher selbst hergestellt.
Die Jugendlichen entwarfen sogar ein Logo und verteilten Flyer in der Schule und dem Drogeriemarkt dm, der das Projekt sponsorte. Zudem erhielt jeder eine Bambuszahnbürste. Der Projektteilnehmerin Pia Schönbeck gefiel es besonders, dass die Workshops die Bedeutung von kleinen Handlungen und Veränderungen verdeutlichten. „Jedes bisschen hilft“, meinte sie.
Das gekochte Menü zeigte zudem, dass vegane Ernährung gar nicht so schwierig und vor allem ziemlich lecker sein kann. Es gab Spaghetti mit Cashewsoße und zum Nachttisch Brownies. Alles bestehend aus „gerettetem Essen“, also Zutaten, die ansonsten weggeschmissen worden wären. „Der erste Schritt ist zu wissen, wo die Produkte, die wir konsumieren, herkommen“, erläuterte Zwölftklässlerin Nele Dahms.
Kleidertausch
Im Anschluss folgte eine Kleidertauschparty. Zehntklässler tauschten Kleidung mit Zehntklässlern, sodass nichts weggeworfen oder neu gekauft werden musste. Dazu gab es Kakao aus Pflanzenmilch.
Das ganze Projekt glänzte durch freiwilliges Engagement, gekonnte Handhabung von Medien, beispielsweise durch das Abdrucken von Online-Links mit weiterführenden Informationen, und den Umgang der Schüler untereinander auf Augenhöhe.
Aber es soll nicht bei diesem einen Tag bleiben. Als Ansporn für ein nachhaltigeres Leben sollen die Schüler des 10. Jahrgangs durch ökologische Handlungen, wie mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, Punkte sammeln können. Nach dem selbstentworfenen Punktesystem gewinnt die Klasse mit den meisten Punkten einen Klassenausflug.
Von Sophie-Marie Ahnefeld
SN