Traditionen sterben langsam
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NIJTQFUSEREPTJUJHVJFYKX3TA.png)
© Quelle: RND/SN
Liebe Leserinnen und Leser,
Weihnachten ist ein Fest der Traditionen. Sagt man das bei Kerzenschein und macht sich dazu eine Duftkerze an: Auf jeden Fall, klingt gut. Die Sinne sind benebelt, das Harmonieverlangen groß.
Aber Traditionen sind ja nicht zwangsläufig etwas Gutes. Manch institutionalisierte Menschenrechtsverletzung wird Tradition genannt. Keine Namen jetzt, kein Fingerzeig, es ist Weihnachten, aber es sei mal gesagt.
Apropos Traditionen, auf die wir lieber verzichten würden. Tradition hat bei uns im Newsroom zum Beispiel auch die Frage, wie wir mit dem Fest umgehen. Nachberichterstattung vom Gottesdienst in der gedruckten Zeitung? Vorgestern war Weihnachten, haben das alle mitbekommen? Live-Schalte vom Krippenspiel fürs Internet? Kanonen auf Spatzen jemand?
Irgendwie machen dann alle irgendwas – Weihnachtliches – und am Ende ist das dann Leserreaktionen gemäß auch alles ganz okay normalerweise. Weihnachten ist nämlich auch ein Fest der Improvisation – was jeder weiß, der den Stern schon mal mit zwei Büroklammern und der Kordel aus einem alten Kapuzenpullover an der Tannenbaumspitze festgemacht hat.
Wer improvisiert, geht oft neue Wege, betreibt also das Gegenteil von Traditionspflege. Das kann erfrischen. Beispiel Weihnachtsfilme. Brechen Sie Krusten auf und gucken Sie nicht wie alle anderen Stirb langsam – gucken Sie Stirb langsam 2. Das geht, der spielt auch an Weihnachten. Und die Veränderung ist behutsam, Sie stellen nicht alles von jetzt auf gleich auf den Kopf.
Manche Menschen müssen in ihrem Leben mehr improvisieren, als irgendwer innovativ sein kann. Oder will. Schicksalsschläge aller Art und in teils unfassbarer Häufung lassen wenig Luft für Weihnachtsstimmung. Auch nicht an Weihnachten. Mit einer Spende für die Weihnachtshilfe der Schaumburger Weihnachten können Sie dabei helfen, das zu ändern. Jeder Beitrag zählt. Seit 1994.
Manchmal haben Traditionen schließlich auch wieder was für sich. Es ist – und bleibt – erst Weihnachten, wenn Jack Gruber vom Nakatomi-Wolkenkratzer fällt.
Frohe Feiertage!
Das sollten Sie gelesen haben
Bild der Woche
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/I34DOMSIV5EL5DSB5YLGSQ2PUE.jpg)
Der Vorstand des wiedergegründeten griechischen Kulturvereins Schaumburg besteht aus Napoleon Malissovas (von links), Olga Karypidou, Michael Angelis, Theodoros Roufas, Xanthoula Koraki und Apostolos Putulidis.
© Quelle: Privat
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen?
Möchten Sie auch gerne in der Rubrik Bild der Woche erscheinen? Dann schreiben Sie uns!
Twitter | Facebook | Instagram | E-Mail
Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachts-Wochenende!
Herzlichst, Ihr
Jan-Christoph Prüfer
Redaktionskoordinator
Jede Abonnentin und jeder Abonnent der SN, egal ob mit digitaler oder gedruckter Zeitung, trägt dazu bei, dass wir auch in Zukunft in dieser Qualität über die Region, die Welt und die Corona-Krise berichten können – und über all jene Themen, die für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben wichtig sind. Wir brauchen dazu eine starke, fachkundige Redaktion und freuen uns, wenn Sie als Leserinnen und Leser uns dabei unterstützen, indem Sie hier SN+ abonnieren.
SN