„Der Staatsfeind“ – Lokführer Lukas auf der Flucht
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/RO2NMUUPYBOXCREKCQMWZ2JGRA.jpg)
Henning Baum rennt durch München: Als „Staatsfeind" flieht er vor seinen Gegnern und kämpft um seine Familie.
© Quelle: Foto: Sat.1
Köln. Gerade eben war er noch ein engagierter Polizist, und wenig später wird er selbst zum Opfer einer üblen Intrige. Ob und wie der bis dato unbescholtene Staatsdiener daraus wieder herausfindet, zeigt der zweiteilige Thriller „Der Staatsfeind“. Teil 1 ist an diesem Dienstag (20.15 Uhr) auf Sat.1 zu sehen, Teil 2 am kommenden Dienstag (15.5., 20.15 Uhr).
Robert Anger (Henning Baum) führt in München offenbar ein glückliches Leben: Er hat eine liebevolle Familie mit Frau Rebecca (Katharina Weisz) und Tochter Sophia (Katharina Stark) und einen guten Job bei der Polizei, den er leidenschaftlich gerne ausübt. Bei einem Grillabend sitzt er mit Rebecca und seiner Kollegin Vicky (Kathrin von Steinburg) und deren Mann Miki (Max von Thun) im Garten. Nur einen Tag später wird Vicky bei einem Einsatz im Park des Lenbachhauses von einem Killer erschossen, doch Robert gerät unter Verdacht und muss fliehen.
Henning Baum spielt mit vollem Körpereinsatz
Zeit zum Trauern bleibt da keine. Um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu finden, gräbt der Kommissar auf der Flucht immer tiefer und entdeckt bald, dass der militärische Abschirmdienst seine Finger im Spiel hat – in Gestalt von Major Mendt (unheimlich: Manfred Zapatka), der Roberts Laptop und Handy angezapft hat und überall wie ein Gespenst auftaucht.
Ähnlich eiskalt agiert die LKA-Ermittlerin Sabine Puttkammer (klasse: Natalia Rudziewicz), stets mit kühler Miene und schwarzen Handschuhen. Angers Frau ist Journalistin und stößt auf ein Video, das die Unschuld ihres Mannes beweist, und auf den perfiden Plan, einen terroristischen Anschlag auf den Münchner Hauptbahnhof zu verüben.
Henning Baum (45, mit „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ derzeit im Kino) spielt seine Rolle – trotz arg konstruierter und vollkommen unglaubwürdiger Story – überzeugend und mit vollem Körpereinsatz. Um seine Familie zu beschützen, greift der verzweifelte Polizist zu extremen Mitteln.
Ein Mann rennt durch München – um sein Leben
Es geht ihm wie einst dem US-Serienhelden Dr. Kimble: Anger rennt und rennt und rennt – durch das nächtliche München, durchs Olympiastadion und die Isarauen, er wird verfolgt und beschossen, versteckt sich im Brunnen am Stachus. Falsche Verdächtigungen werden gestreut, Beweismittel vertauscht, Tatsachen verdreht und zurechtgebogen.
Die Musik ist dabei bisweilen zu pathetisch, die Dialoge sind zu bedeutungsschwanger. Aber die Schauspieler sind sehr gut, und immerhin das Ende ist spannend.
Von Klaus Bräuer