Kritik zur Serie

Schwule Netflix-Trennungskomödie „Uncoupled“: Abenteuer Dating mit Neil Patrick Harris

Neil Patrick Harris und David Burtka bei der Premierenparty von „Uncoupled“.

Neil Patrick Harris und David Burtka bei der Premierenparty von „Uncoupled“.

Für eine amerikanische Serie ist sie ganz schön freizügig: In homophoben Ländern wird Netflix „Uncoupled“ (bereits streambar) jedenfalls nicht zeigen können. Allein schon wegen der zahllosen Liebes- und Sexszenen zwischen Männern. Auch die Dialoge haben es in sich, wenn es beispielsweise sehr detailliert um Analsex geht. Dabei ist die Geschichte, die hier in acht relativ kurzen Episoden erzählt wird, zutiefst romantisch.

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Es geht nämlich um das plötzliche Ende einer großen Liebe, um den schwierigen Versuch, damit irgendwie zurechtzukommen, und um die große Angst, im Alter allein zu sein. Und es gelingt den Machern der Serie tatsächlich, diese eigentlich so ernsten Themen nicht weinerlich, sondern überraschend witzig zu erzählen.

Vom Schöpfer von „Sex and the City“ und „Emily in Paris“

Entwickelt wurde „Uncoupled“ von Jeffrey Richman und Darren Star. Darren Star ist als Schöpfer von „Sex and the City“ und „Emily in Paris“ bekannt. Jeffrey Richman hingegen arbeitete zuvor als Drehbuchautor und Co-Executive Producer für die Sitcom „Modern Family“. Im Mittelpunkt ihres neuesten Serienhits steht der erfolgreiche New Yorker Immobilienmakler Michael Lawson, der vom Star der Serie „How I Met Your Mother“, Neil Patrick Harris, verkörpert wird und der selbst seit Jahren mit einem Mann verheiratet ist.

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Michaels Leben scheint perfekt. Das Leben aller Figuren in dieser Serie scheint übrigens perfekt zu sein. Geldsorgen hat natürlich keiner. Michael ist jedenfalls seit 17 Jahren mit seinem Traummann Colin liiert. Seine eigene Familie liebt ihn und sein Freundeskreis, auf den er sich stets verlassen kann, ist groß.

Seine Welt bricht zusammen

Doch dann bricht plötzlich die Welt für ihn zusammen. Ausgerechnet am Abend vor seinem 50. Geburtstag macht Colin mit ihm Schluss – ohne Begründung, zieht aus der gemeinsamen Wohnung in ein Apartment, dessen Adresse er Michael nicht verrät. Der wiederum fällt aus allen Wolken, dass er einfach so sitzengelassen wird, er ist wütend, hilflos und einfach total verunsichert. Was sich noch steigert, als Colin eine begonnene Paartherapie kurzerhand abbricht.

Nach einer relativ kurzen Trauerphase kehrt Michael dann wild entschlossen in die schwule New Yorker Szene zurück auf der Suche nach einem neuen Partner. Und er muss schmerzhaft erfahren, dass sich nach 17 Jahren treuer Partnerschaft vieles geändert hat. Und dass er Dating erst wieder lernen muss.

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Dating-Erfahrungen in New York

Die Erfahrungen, die er dabei macht, stehen dann im Mittelpunkt von „Uncoupled“. Dabei gerät er an die seltsamsten Typen: Ein junger Schwuler lehnt Kondome ab, was für Michael nicht infrage kommt. Ein Arzt, den seine Eltern mit ihm verkuppeln wollen, neigt zu ausgefallenen Analsexpraktiken, die Michael empört ablehnt. Und ein anderer plant schon nach fünf Tagen eine feste Beziehung, doch so weit ist Michael noch nicht. Er hat die Trennung von Colin noch nicht überwunden – trotz aller zwischenzeitlicher Sexeskapaden.

Ergänzt werden diese Szenen durch kleine humorvolle, aber auch tragikomische Randepisoden aus dem Leben der Schönen, Reichen und Schwulen. Unterhaltsam ist „Uncoupled“ also auf jeden Fall, auch für Nichtschwule, die allerdings nicht alle Gags und Anspielungen verstehen werden. Auch die zahlreichen Klischees stören nicht besonders.

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Blick in die schwule Community New Yorks

Und der Blick in die offenbar kenntnisreich gezeichnete schwule Community New Yorks ist interessant. Aber sehenswert macht die Serie vor allem das facettenreiche Spiel ihres Hauptdarstellers, der sie zu seiner ganz persönlichen Show verwandelt. Nicht zuletzt, weil er, wie er in einem Interview verriet, gut nachvollziehen kann, was seiner Figur zustößt. Mit der ganzen Datingwelt kann der Vater zweier Adoptivkinder jedoch nichts anfangen. Die bleibt ihm hoffentlich auch zukünftig erspart.

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