Studie: Privatjetflieger stoßen so viel CO₂ aus wie eine halbe Million EU-Bürger
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Boarding im Privatjet – für viele Menschen aus der EU ein willkommener Luxus.
Im vergangenen Jahr sind über 572.000 Privatjetflüge in Europa gestartet – mehr als die Hälfte dieser Flüge waren Kurz- oder Ultrakurzflüge mit weniger als 750 Kilometern Strecke. Das hat die Umweltorganisation Greenpeace mithilfe einer Studie herausgefunden, die das Forschungsinstitut CE Delft aus den Niederlanden durchgeführt hat. Demnach ist die Zahl der Flüge im vergangenen Jahr um 64 Prozent angestiegen. 3,4 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen verursachten die Flüge der Studie zufolge im Jahr 2022 – was der Jahresmenge von 555.000 EU-Einwohnern entspreche.
Die deutschen Privatjetflieger haben daran übrigens einen großen Anteil: Die Bundesrepublik ist der Auswertung nach auf dem dritten Platz mit den meisten Privatflügen; nach Großbritannien und Frankreich. Die Flugzeuge haben der Studie zufolge 208.645 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt.
Die beliebtesten Strecken der deutschen Passagiere: Von Berlin nach Köln (Luftlinie 477,67 Kilometer) und von München nach London (Luftlinie 917,68 Kilometer). Die kürzeste Strecke ist übrigens zwischen Stuttgart und Böblingen, die weniger als 15 Kilometer Luftlinie auseinander sind.
Greenpeace fordert Konsequenzen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht das Klima durch die Flüge bedroht. Sie fordert Konsequenzen aus der Studie und will Privatjets verbieten. Sie gehörten zur „rücksichtslosesten Form der Mobilität“.
Für die Studie wurden laut Greenpeace Flüge mit privaten Flugzeugen erfasst, die mindestens drei Sitze haben. Nicht registriert wurden Rundflüge sowie Starts an Kleinflugplätzen ohne Kennung der IATA (International Air Transport Association).