Tatverdächtiger festgenommen

Erneut Tat in Bramsche: 19-Jährige bei Schützenhausparty offenbar vergewaltigt und getötet

Ein Flatterband der Polizei hängt am Tatort in Bramsche. Hier wurde erst vor Kurzem ein 16-Jähriger erschossen. Nun kam es erneut zu einer Tat.

Ein Flatterband der Polizei hängt am Tatort in Bramsche. Hier wurde erst vor Kurzem ein 16-Jähriger erschossen. Nun kam es erneut zu einer Tat.

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Bramsche. In Bramsche (Kreis Osnabrück) ist eine junge Frau Opfer einer Gewalttat geworden: Im Umfeld eines Schützenhauses wurde offenbar eine 19-Jährige erst vergewaltigt und dann getötet. Kim Junker-Mogalle von der Pressestelle der Polizeiinspektion Osnabrück bestätigt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dass ein Tötungsdelikt im Raum steht.

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Alexander Retemeyer, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, nennt gegenüber dem RND weitere Details: Bei dem Opfer handele es sich um eine 19-Jährige. In dem Schützenhaus sei ein 18. Geburtstag mit etwa 150 Gästen gefeiert worden, als gegen 1.30 Uhr nachts die junge Frau vermisst und daraufhin gesucht worden sei. Gegen 2.40 Uhr habe man sie schwer verletzt auf einer Wiese gefunden. Sie wurde demnach reanimiert, im Krankenhaus konnte aber nur noch der Tod festgestellt werden.

Die Obduktion der Leiche habe bereits begonnen, mit einem Ergebnis werde aber kurzfristig nicht gerechnet. Weitere Details zu Todesumständen der Frau wollte die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf mögliches Täterwissen zunächst nicht nennen.

Tötungsdelikt in Bramsche: 20-jähriger Tatverdächtiger festgenommen

Außerdem gebe es neben dem im Raum stehenden Tötungsdelikt zusätzlich den Verdacht eines Sexualdeliktes, heißt es. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst berichtet, dass die junge Frau auch vergewaltigt worden sein soll. Es wurde laut Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft bereits ein Tatverdächtiger vorläufig festgenommen: Es handelt sich dabei um einen 20-jährigen deutschen Teilnehmer der Party. „Der Tatverdächtige ist am Morgen in seiner Wohnung festgenommen worden“, sagte Staatsanwalt Alexander Retemeyer. Erste Befragungen in der Nacht hatten ihm zufolge Hinweise auf den Mann ergeben. Er habe sich zunächst nicht zu dem Geschehen geäußert und solle im Verlauf des Tages einer Haftrichterin vorgeführt werden, sagte Retemeyer. Noch am Sonntag wurde er einer Richterin vorgeführt, die Haftbefehl wegen Mordes erließ.

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„Es ist ein großer Aufwand, weil die Namen aller Gäste vor Ort noch festgestellt werden mussten“, sagt Retemeyer dem RND über die noch laufenden Ermittlungen am Tatort. Zudem wurde laut Mitteilung bereits eine Vielzahl der Gäste befragt. Auch Notfallseelsorger sind laut Staats­anwaltschafts­sprecher vor Ort.

Stadtbrandmeister Jörg Ludwigs von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bramsche bestätigt dem RND, dass die Feuerwehr in der Nacht zu einem Polizeieinsatz an dem Schützenhaus gerufen wurde, um den Ort für die Spurensicherung auszuleuchten. Ebenfalls vor Ort war zum Helfen laut Retemeyer das THW.

Zweite Gewalttat in Bramsche in einer Woche

Erst am Dienstag vergangener Woche war es zu einem Tötungsdelikt in Bramsche gekommen: Ein 16-Jähriger war von einem 81-Jährigen mit einer Schusswaffe angegriffen worden und starb am Mittwochabend an seinen schweren Verletzungen. Der 81-Jährige hatte auch sich selbst mit einer Pistole lebensgefährlich verletzt, schwebt aber nicht mehr in Lebensgefahr. Das Motiv der Tat sei weiter unklar, hieß es. Beide wohnten in einem Mehrfamilienhaus, das direkt gegenüber einer Grundschule liegt.

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Der Tatverdächtige äußerte sich bislang nicht. Der 81-Jährige habe sich auf sein Aussage­verweigerungs­recht berufen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen konzentrierten sich im Moment darauf, die Spurenlage auszuwerten und mit den Zeugenaussagen abzugleichen. Der Beschuldigte war laut Staatsanwaltschaft Sportschütze, die Tatwaffe, eine Kleinkaliberpistole, war eine Sportschützenwaffe.

Die Frage, ob der Mann die Waffe besitzen durfte, konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht beantworten. Gegen den Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft wurde ein Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Totschlags erlassen. Sobald er transportfähig ist, soll er in ein Justizkrankenhaus gebracht werden. In der niedersächsischen Kleinstadt Bramsche leben etwa 31.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

mit dpa


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