Brexit – Britischer Ansturm auf deutsche Pässe
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PAL26CJJHPJ6AR7NSMYMM2FHKE.jpg)
Eine in Afrika geborene Frau hält ihre Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland in ihren Händen.
© Quelle: dpa
Wiesbaden. Wie schon 2017 ließen sich insbesondere Briten deutlich häufiger einbürgern. Während 2015 nur 622 britische Bürger die deutsche Staatsangehörigkeit erwarben, waren es 2016 schon 2.865 und 2017 schließlich 7.493 Briten. Das Vereinigte Königreich stellte damit von allen Nationen die zweitgrößte Gruppe von Neubürgern. Für das Statistische Bundesamt liegt ein Zusammenhang mit dem bevorstehenden Brexit nahe: In den beiden Jahren 2016 und 2017 erwarben insgesamt 10.358 Briten die deutsche Staatsangehörigkeit – mehr als doppelt so viele wie im gesamten Zeitraum von 2000 bis 2015 (5.092).
Rund 9 % aller eingebürgerten britischen Staatsangehörigen haben 2017 die deutsche Staatsbürgerschaft aus dem Ausland erworben, lebten also nicht in Deutschland. Das war der mit Abstand höchste Anteil aller EU-Staaten. Dabei handelt es sich überwiegend um Personen, die zur Zeit des Nationalsozialismus ausgebürgert wurden, und deren Nachkommen. Die Eingebürgerten aus dem Vereinigten Königreich waren mit 52,8 Jahren deutlich älter als Eingebürgerte aus sonstigen EU-Staaten (40,9 Jahre) und als Eingebürgerte insgesamt (34,8 Jahre).
Wie schon in den Vorjahren ließen sich auch 2017 am häufigsten türkische Staatsangehörige einbürgern (14.984), gefolgt von britischen (7.493), polnischen (6.613), italienischen (4.256) und rumänischen (4.238) Staatsangehörigen.
Von RND/epd