Corona hat die Studentin Gina Konarski zum Pflegefall gemacht. Während sich die Welt vor ihrem Fenster weiterdreht, als wäre die Pandemie nur ein Fiebertraum gewesen, liegt die 22-Jährige aus Potsdam die meiste Zeit im Bett und fragt sich: „Ist das jetzt mein Leben?“
Potsdam.Da sitzt sie. Die kalte Wand im Rücken. Sie hat den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen. Über ihr in Reih und Glied die Briefkästen. Zur Rechten die Haustür. Nur ein Schritt trennt sie von dem strahlenden Frühlingstag dort draußen. Ein Schritt zu viel. Die Treppe hat Gina Konarski (22) in die Knie gezwungen. Jetzt sitzt sie auf dem blanken Stein und wartet. Die Uhr an ihrem Handgelenk zählt die Pulsschläge. 172 waren es in der vergangenen Minute: Herzrasen. Nachbarn eilen vorüber. Ältere Damen, alte Herren, rüstig, wie man zu sagen pflegt. Sie gehen zum Einkaufen und kommen vom Arzt. Sie geben sich die Klinke in die Hand und grüßen einander sachlich. Der jungen Frau zu ihren Füßen nicken sie zu. Sie wissen, dass sie ganz oben im Haus wohnt. Sie wissen, dass sie krank und die Treppe unerbittlich ist. Sie haben Gina Konarski hier schon öfter um Luft ringen sehen. Was ihr genau fehlt, wissen sie nicht.
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