DHL-Erpresser fordert 10 Millionen Euro in Bitcoin
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In dieser Packstation hat der Erpresser die Paketbombe aufgegeben, die an eine Potsdamer Apotheke zugestellt wurde.
© Quelle: dpa
Potsdam. Nach dem Fund einer Paketbombe in einer Potsdamer Apotheke gibt es neue Informationen über die Forderung im Fall der DHL-Erpressung. Wie die "B.Z." berichtete, sollen der oder die Täter in seinem Schreiben zehn Millionen Euro gefordert haben – nicht als Scheck, bar oder Überweisung, sondern digital in Form der Online-Währung "Bitcoin". Anderenfalls würde er oder sie im Hochgeschäft der Weihnachtszeit weitere Bomben verschicken.
Digitale Kryptowährungen werden bei Erpressern zunehmend beliebt. Im März wurde in Kiel ein Erpresser zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, nachdem er vergiftete Marzipanherzen ausgelegt und drei Millionen Euro als Bitcoins verlangt hatte. Ein einfacher Code reicht für den Zugang zum Geld, eine Rückverfolgbarkeit soll dem Anspruch der Währung nach nicht möglich sein.
50 Ermittler, 60 Hinweise und sieben Millionen Pakete
Das Erpresserschreiben lag den Ermittlern ebenfalls in digitaler Form vor. In dem Paket entdeckten die Fahnder neben der Zündvorrichtung einen QR-Code, der zum Schreiben führte. Laut der „B.Z.“ war der Text kurz und knapp in deutscher Sprache formuliert. Eine zweite Paketbombe, die im Zusammenhang mit dem Potsdamer Vorfall stehen soll, war schon vor einem Monat in Frankfurt (Oder) in Flammen aufgegangen.
Derzeit ermitteln 50 Mitarbeiter der Sonderkommission "Quer" im Falle der DHL-Erpressung. Mehr als 60 Hinweise seien bereits bei der Polizei eingegangen, die Ermittler werden diese nun aus. Eine Spur sei bisher noch nicht dabei. DHL hat seine 60.000 Mitarbeiter wegen der Erpressung sensibilisiert. Allerdings ist es nach Angaben eines Sprechers nicht möglich, die derzeit rund sieben Millionen Pakete täglich lückenlos zu prüfen.
Von RND/dpa/mkr