Gefängnisausbruch in Syrien nach Erdbeben: 20 mutmaßliche IS-Kämpfer entkommen
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Syrische Zivilisten und Mitglieder der Weißhelme arbeiten an der Rettung von Menschen, die nach einem Erdbeben der Stärke 7,8 in Syrien unter einem zerstörten Gebäude eingeschlossen sind (Symbolbild).
© Quelle: Anas Alkharboutli
Infolge des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiets ist es laut Berichten zu einer Meuterei in einem Gefängnis gekommen. Dabei sollen nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP 20 Kämpfer der islamistischen Terrormiliz IS aus dem Militärgefängnis von Rajo geflüchtet sein.
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„Nach dem Erdbeben, von dem auch Rajo betroffen war, haben die Gefangenen einen Aufstand gestartet und Teile des Gefängnisses unter ihre Kontrolle gebracht“, heißt es in dem Bericht. Demnach sei bislang nicht völlig klar, ob es sich bei den geflohenen Insassen tatsächlich um IS-Kämpfer handele. Von 2000 in dem Gefängnis einsitzenden Menschen seien jedoch rund 1300 Kämpfer der Terrormiliz. Zudem sitzen demnach Mitglieder kurdischer Milizen in der Anstalt.
Vor laufenden Kameras: Zweites Erdbeben lässt Wohngebäude einstürzen
Moment der Panik in Malatya. Die Stadt in der osttürkischen Region Anatolien ist am Montagmittag erneut von einem schweren Beben erschüttert worden.
© Quelle: Reuters
Mindestens 1477 Tote in Syrien
In Syrien werden nach den verheerenden Erdbeben weiterhin viele Tote geborgen. Das Land hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme bis Dienstagmorgen mindestens 1477 Tote gezählt. Mehr als 3400 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland zudem verletzt. Laut der Weißhelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.
Ein erstes Beben hatte den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien am frühen Montagmorgen erschüttert. Mittags folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in der Region. Der türkische Katastrophenschutz Afad verzeichnete bis Dienstagmorgen 243 Nachbeben.
In Syrien gestaltet sich die Suche nach Verschütteten schwer
Retter in Syrien vermuten, dass sich noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Die Suche über Nacht sei aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung nur „sehr langsam“ verlaufen, hieß es von den Weißhelmen, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien zudem auch Mediziner überfordert und könnten nicht allen Verletzten das Leben retten.
In der Türkei gibt es nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad bislang mindestens 2921 Todesopfer und 15.834 Verletzte.
RND/sic/dpa