Erstmals Afrikanische Schweinepest bei Wildschwein in MV bestätigt - Zaun wird gebaut
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An der Grenze zwischen Polen und Deutschland steht ein Sperrzaun zum Schutz vor Afrikanischer Schweinepest.
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Schwerin. Nach dem ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest bei einem Wildschwein in Mecklenburg-Vorpommern ziehen die Behörden einen Schutzzaun im Radius von drei Kilometern um den Fundort bei Marnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Innerhalb des Zaunes sollen alle Wildschweine erlegt und entsorgt werden, kündigte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag an.
Der infizierte Frischling war im Rahmen einer Drückjagd von Treibern tot gefunden worden, berichtete der Minister. Das etwa 20 Kilogramm schwere Jungtier sei noch nicht lange tot gewesen. Der Labornachweis über die Infektion mit Afrikanischer Schweinepest liege seit Mittwoch vor.
MV als drittes Bundesland betroffen
Jetzt komme es darauf an zu verhindern, dass das Virus aus dem Gebiet heraus gelangt, sagte der Minister. Marnitz liegt unweit der Landesgrenze zu Brandenburg in der Nähe der A24. Die Behörden im Nachbarbundesland seien informiert. MV ist das dritte Bundesland nach Brandenburg und Sachsen, in dem die Tierseuche nachgewiesen wurde.
Neben der Kernschutzzone werde der Landkreis ein größeres Überwachungsgebiet ausweisen, sagte Backhaus weiter. Dort würden die Hausschweinbestände besonders beobachtet. Die Behörden gehen den Angaben nach davon aus, dass es in dem Gebiet 106 Hausschweinbestände mit zusammen 25.000 bis 30.000 Tieren gibt. Acht dieser Betriebe hätten mehr als 100 Schweine. Bisher lägen keine Hinweise vor, dass Haustierbestände in der Region von der Afrikanischen Schweinepest betroffen seien.
Erst Anfang vergangener Woche war das gefürchtete Virus, das für Schweine tödlich, für Menschen aber ungefährlich ist, in einem Mastbetrieb in Lalendorf im Landkreis Rostock nachgewiesen worden. Alle rund 4000 Tiere in dem Stall wurden getötet und entsorgt. Untersuchungen von Wildschweinen in der Gegend erbrachten laut Minister Backhaus keinen Hinweis auf Afrikanische Schweinepest in der dortigen Population. Bisher ist unklar, wie das Virus in die Stallanlage gelangt ist. Der Abschlussbericht der Epidemiologen stehe noch aus, sagte der Minister. Lalendorf und Marnitz liegen Luftlinie etwa 60 Kilometer voneinander entfernt.
RND/dpa