Französische Justiz ermittelt gegen deutsche Ferienlager-Betreiber
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Polizisten räumen nach der Überschwemmung auf dem Zeltplatz auf
© Quelle: Jose Rocha/French Gendarmerie National/dpa
Paris. Nach der Überschwemmung eines Ferienlagers in Südfrankreich ermittelt die Justiz gegen die deutschen Betreiber. Ihnen würden fahrlässige Körperverletzung, Gefährdung von Menschenleben und der Betrieb eines Zeltplatzes ohne Genehmigung vorgeworfen, erklärte der Staatsanwalt in Nîmes, Eric Maurel, am Sonnabend. Mehrere Kinder seien leicht verletzt worden.
Wie die Zeitung „Le Monde“ berichtet, handele es sich bei den Beschuldigten um zwei Vorsitzende der Organisation Jugendförderung St. Antonius, der auch das Grundstück gehört, auf dem das Ferienlager stattfand. Die beiden Männer dürfen den Bezirk auf Anordnung des Richters vorerst nicht betreten. Die Organisation bestätigte, dass die beiden zu einer Befragung abgeholt wurden. „Wir werden uns zu dem Geschehen äußern, sobald uns weitere Informationen vorliegen“, hieß es.
Kinder zurück in Deutschland
119 Kinder - viele aus Deutschland - mussten am Donnerstag in Sicherheit gebracht werden, nachdem Sturzfluten zu Überschwemmungen des Zeltplatzes geführt hatten. Ein 67 Jahre alter Betreuer wird zwei Tage nach dem Vorfall noch immer vermisst. Die Behörden befürchten, dass er in seinem Kleinbus von den Sturzfluten fortgerissen wurde.
48 Stunden, bevor das Wasser plötzlich anstieg, hatte die Gemeinde in Saint-Julien-de-Peyrolas im Verwaltungsbezirk Gard die Gruppe vor der Gefahr gewarnt. Insgesamt waren am Donnerstag rund 1600 Menschen in drei Regionen Südfrankreichs nach heftigen Regenfällen in Sicherheit gebracht worden.
Die Kinder sind mittlerweile zurück in Deutschland eingetroffen, wie die Organisatoren des Ferienlagers bei Facebook mitteilten. Nach einer 18-stündigen Busreise erreichten sie um kurz nach 18 Uhr Leverkusen.
Von RND/AP/dpa