Großrazzia gegen Clankriminalität in Nordrhein-Westfalen
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Die Polizei durchsucht immer wieder mit Großrazzien Gebäude, die im Zusammenhang mit Clankriminalität stehen.
© Quelle: Christoph Reichwein/dpa
Essen. Die nordrhein-westfälische Polizei und mehrere Behörden sind am Samstagabend in acht Städten gegen Clankriminalität vorgegangen. In Essen wurden Wettbüros und Spielautomaten-Geschäfte unter die Lupe genommen. Auch Kulturvereine und Teestuben wurden durchsucht. Es werde überprüft, ob illegales Glücksspiel betrieben werde, sagte eine Polizeisprecherin in Essen. Auch werde kontrolliert, ob die Geräte manipuliert oder illegal aufgestellt wurden. An der Razzia waren auch der Zoll, die Steuerfahndung, die Stadt Essen sowie die Bezirksregierung Düsseldorf mit dem Sonderdezernat "Glücksspiel und Geldwäscheprävention" beteiligt.
Durchsuchungen gab es auch in Mülheim, Duisburg, Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund, Wuppertal und im Kreis Mettmann. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
6500 Verdächtige sollen mehr als 14.000 Straftaten verübt haben
Das Landeskriminalamt hatte im Mai 2019 das erste Lagebild zur Clankriminalität in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Demnach sah die Polizei in Nordrhein-Westfalen 104 Clans mit kriminellen Mitgliedern am Werk. Allein in den Jahren 2016 bis 2018 sollen rund 6500 Verdächtige aus der Szene für mehr als 14.000 Straftaten verantwortlich gewesen sein. Clan-Hochburg im Land ist dem Lagebild zufolge Essen. Jede fünfte Straftat geht dabei auf das Konto von nur zwei Clans. Innenminister Herbert Reul (CDU) will an diesem Montag die erste Aktualisierung des Lagebildes vorstellen.
RND/dpa