Holocaust-Überlebende Erna de Vries ist mit 98 Jahren gestorben
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SV5EZGRT7RBHRATIVHCOSDP2MA.jpg)
Erna de Vries ist gestorben.
© Quelle: Agnieszka Krus
Lathen, Münster. Die Holocaust-Überlebende Erna de Vries aus Lathen im Emsland ist tot. Sie sei am 24. Oktober in ihrem Haus gestorben, wie ihre Tochter Ruth de Vries am Montag bestätigte. Drei Tage zuvor, am 21. Oktober, war Erna de Vries 98 Jahre alt geworden.
Vor einem Jahr habe ihre Mutter einen Schlaganfall erlitten und seitdem überwiegend im Bett gelegen, sagte Ruth de Vries. Im Februar 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, habe sie zum letzten Mal vor Schülern von ihrem Leben und Überleben während der NS-Zeit berichtet. Seit 1998 habe sie hunderte Vorträge vor allem vor Jugendlichen, aber auch vor interessierten Erwachsenen gehalten. Die Stadt Münster würdigte die Holocaustüberlebende, indem sie eine Schule nach de Vries benannte.
De Vries hat Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück überlebt
Erna de Vries, mit Mädchennamen Erna Korn, wurde als Tochter einer jüdischen Mutter und eines protestantischen Vaters in Kaiserslautern geboren. Sie hat die NS-Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück überlebt und 1947 den Juden Josef de Vries (1908-1981) geheiratet, der ebenfalls den Holocaust überlebt hatte, und zog mit ihm in seinen Heimatort Lathen.
RND/epd