Hunderttausende Vögel sterben in New Mexico – Waldbrände könnten Ursache sein
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Unzählige Zugvögel, wie unter anderem Amseln, wurden im US-Bundesstaat New Mexico tot aufgefunden (Symbolbild)
© Quelle: Stefan Sauer/zb/dpa
Im US-Bundesstaat New Mexico sind Hunderttausende Zugvögel tot aufgefunden worden. Biologen der New Mexico State University versuchen nun herauszufinden, wie es zu diesem Massensterben kommen konnte. Bereits am 20. August wurden einzelne Tiere gefunden, in den folgenden Tagen starben über den ganzen Bundesstaat hinweg weitere. “Es ist einfach schrecklich”, sagte Martha Desmond, Professorin an der Abteilung für Fisch-, Wild- und Naturschutzökologie der Universität, gegenüber “CNN”. “Wenn wir uns nur den Umfang dessen ansehen, was wir sehen, wissen wir, dass dies ein sehr großer Fall ist. Es sind Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen tote Vögel”, so die Wissenschaftlerin.
Arten wie Waldsänger, Drossel, Spatz, Amsel und Fliegenfänger seien unter anderem betroffen, heißt es. Doch nicht nur in New Mexico wurden tote Vögel gefunden. Auch in Texas, Colorado und Mexiko trete das Massensterben auf.
Vögel verhielten sich atypisch – Waldbrände als Ursache?
Zusammen mit anderen Biologen wolle Desmond nun die Vögel katalogisieren, um Rückschlüsse auf die Todesursache ziehen zu können. Augenzeugenberichten zufolge sollen sich die Vögel atypisch verhalten haben, bevor sie zu Tode kamen. Etwa jagten sie am Boden nach Insekten, obwohl sie diesen sonst auf Bäumen oder in der Luft nachgehen. Zudem sollen sie auch nicht vor heranfahrenden Autos weggeflogen sein – und kamen in der Folge um.
Die Wissenschaftler vermuten, dass dieses Verhalten mit den verheerenden Waldbränden in Kalifornien, Oregon und Washington zu tun haben könnte. Die Zugvögel hätten die Gebiete aufgrund des Feuers möglicherweise früher als sonst verlassen, um ins wärmere New Mexico zu fliegen. Doch der lange Flug könnte für viele zu früh gekommen sein. “Sie hatten möglicherweise nicht genug Fett, um zu überleben”, so Desmond. Zudem könnten sie aufgrund der Rauchentwicklung andere Routen gewählt haben und an Rauchvergiftungen gestorben sein.
Klimawandel setzt Vögeln zu
Laut der Wissenschaftlerin lebten aktuell rund drei Milliarden weniger Vögel als noch 1970 in den USA. Dies sei vor allem auf den Klimawandel zurückzuführen. Zudem fehle es vielen Vögeln aufgrund des Einsatzes von Pestiziden an ihrer Nahrung – den Insekten. Umso schlimmer seien die Folgen des Massensterbens für die Arterhaltung. “Ein Ereignis wie dieses ist für diese Populationen furchterregend und verheerend zu sehen.”
RND/jj