Illegal in Haus gewohnt: Ex-Minister Krause soll 38.000 Euro zahlen
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Der frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause.
© Quelle: imago 82828189
Fincken. Im Zusammenhang mit einem Haus an der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es weiter Streit zwischen den damaligen Hauseigentümern und Ex-Bundesverkehrsminister Günther Krause. "Wir fordern noch rund 38.000 Euro von Krauses", erklärte Rechtsanwalt Arne Trimpop, der die geschädigte Familie aus Fincken vertritt, am Dienstag. Krause hatte zuletzt mit Spekulationen über eine mögliche Teilnahme am RTL-Dschungelcamp für Schlagzeilen gesorgt.
Es handele sich um Nutzungsentschädigung für entgangene Miete, offene Rechnungen für Swimmingpool-Instandhaltung sowie Prozesskosten, die Krauses Ende Februar am Landgericht Neubrandenburg auferlegt worden waren. Krauses hatten das Wohnhaus im April 2017 von dem Unternehmer-Ehepaar erworben, den Kaufpreis von 459.000 Euro aber nie bezahlt. Daraufhin zogen die Besitzer vor Gericht, wo sie Recht bekamen.
Krauses ließen mehrere Zahlungsfristen verstreichen und verließen Ende April 2018 das Haus kurz vor der Zwangsräumung in Richtung Brandenburg. Die Schlüssel übergab damals Krauses Anwalt Peter-Michael Diestel an Trimpop. „Unsere Prozesskosten von 17.000 Euro lassen wir durch einen Gerichtsvollzieher einholen“, sagte Trimpop. Rund 18.000 Euro betrage die Nutzungsentschädigung. Die Staatsanwaltschaft ermittle weiterhin wegen des Verdachts des Betruges gegen den Ex-Bundesverkehrsminister und seine Frau, wie eine Sprecherin erklärte. Das komfortable Haus in Fincken sei inzwischen an einen anderen Käufer gegangen.
Günther Krause: Frühere Verurteilung wegen Betrugs, Insolvenzverschleppung und Bankrotts
Krause hatte nach der Wende den Einheitsvertrag mitverhandelt und auch unterschrieben. Nach seinem Rücktritt als Bundesverkehrsminister der CDU im Jahr 1993 wegen mehrerer Affären hatte er sich aus der Politik zurückgezogen. Krause war bereits im Jahr 2007 nach dem Zusammenbruch seiner Firma Aufbau Invest wegen Betrugs, Insolvenzverschleppung und Bankrotts zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Von RND/dpa