In Panama werden Ausgangssperren nach Geschlecht zum Problem für Transsexuelle
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Frauen halten in Panama-Stadt Abstand voneinander, während sie vor einem Supermarkt Schlange stehen. Die Regierung hat im Kampf gegen das Coronavirus beschlossen, dass Männer und Frauen nicht mehr am selben Tag aus dem Haus dürfen.
© Quelle: Arnulfo Franco/AP/dpa
Panama-Stadt. Die strikten, nach Geschlechtern aufgeteilte Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus in Panama haben zu Diskriminierung und Belästigung von transsexuellen Menschen geführt. Transsexuelle seien beim Einkauf schikaniert worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am Donnerstag. Sie rief Präsident Laurentino Cortizo auf, die Würde der Menschen zu schützen.
In Panama dürfen an einigen Tagen Frauen, an anderen Männer essenzielle Besorgungen machen. Transsexuelle erfuhren demnach Diskriminierung, sowohl wenn sie an den Tagen einkauften, die ihrem gefühlten Geschlecht entsprechen, als auch an Tagen, die dem Geschlecht entsprechen, unter dem sie registriert sind. Sie seien im Supermarkt abgewiesen, auf der Straße behelligt oder auf Polizeiwachen gebracht worden, so Human Rights Watch.
“Spott und Missbrauch”
"Wenn Transfrauen an den Tagen rausgehen, an denen Frauen in Quarantäne bleiben müssen, begegnen wir Wächtern, die uns sagen "du musst gehen, du bist ein Mann und du hast andere Tage"", sagt Venus Tejada, Direktorin der Panamaischen Vereinigung von Transsexuellen. "Wir leiden sehr unter Spott und Missbrauch, sowohl Transfrauen als auch Transmänner."
RND/AP