Kölner Rettungsdienst warnt: Zahl der Klinikeinweisungen wegen Corona steigt exponentiell
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Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich zur Situation in Köln geäußert.
© Quelle: imago images/Future Image
Köln. In Nordrhein-Westfalen hat die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen einen Höchstwert erreicht. Das Landeszentrum Gesundheit NRW meldete dem Robert-Koch-Institut am späten Donnerstagabend 2740 Fälle, wie aus der Webseite des Berliner Instituts hervorgeht. Damit überstieg der Wert den erst einen Tag alten Höchststand um 117 Fälle.
In der gesamten Pandemiezeit registrierten die Behörden 100.247 Corona-Fälle in NRW, von denen drei Viertel inzwischen wieder als genesen gelten. 1994 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Coronavirus, das waren 14 mehr als einen Tag zuvor.
Wegen dieses Anstiegs sind Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und weitere Verantwortliche zusammengekommen und haben eine Pressekonferenz gegeben. Reker sprach von einem „erheblichen Anstieg von Infizierten“. Während zuvor rund ein Prozent aller Getesteten positiv gewesen sei, seien es nun bereits rund 2 Prozent. „Es ist fünf vor zwölf“, sagte sie. „Ohne die Hilfe der Kölner und Kölnerinnen wird es nicht gehen.“
Es liege an jedem Einzelnen, „dass wir es schaffen, ohne Lockdown auszukommen“. Der Schlüssel liege in der Begrenzung der Kontakte – die Kölner sollten sich wirklich nur noch im „engsten“ Familienkreis treffen.
Sie hätten an diesem Freitag keine neuen Maßnahmen beschlossen, würden das aber am Montag tun. Sie wollte „Köln am 11.11. für Feiernde so unattraktiv wie möglich machen“, so Reker. Deshalb werde ein Alkoholkonsum- und verkaufsverbot besprochen.
Situation in Krankenhäusern und Pflegeheimen
Auch über die Situation in Krankenhäusern in Köln wurde informiert. So steige die Anzahl der Menschen, die wegen einer Infektion mit dem Coronavirus eingewiesen werden müssen, exponentiell, sagte Alex Lechleuthner, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Feuerwehr Köln. Momentan gebe es zwar noch genügend Kapazitäten, aber sie hätten keine „unendlichen Ressourcen“. „Wenn das Wachstum so weitergeht, wird es erst Störungen in der Aufnahme im allgemeinen Bereich geben und dann auch in der Aufnahme im Intensivbereich“, warnte Lechleuthner.
Und auch in den Altenheimen stieg die Anzahl der Infizierten, sagte der Chef des Kölner Gesundheitsamt, Johannes Nießen. Reker ergänzte, dass Schnelltests für Mitarbeiter und Besucher im Pflegebereich eingeführt und finanziert werden sollen.
RND/hsc/mit dpa