Landesweite Razzia bei 35 Verdächtigen wegen Kinderpornografie
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Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei (Symbolbild).
© Quelle: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild
Düsseldorf. 34 Männer und eine Frau haben in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch frühmorgens unangekündigten Besuch bekommen: Mit einer landesweiten Razzia in 27 Städten ist die Polizei in Nordrhein-Westfalen dem Besitz und der Verbreitung von Kinderpornografie nachgegangen. Dabei hätten die Beamte deutlich mehr als 500 Datenträger beschlagnahmt, berichtete Christoph Hebbecker, Sprecher der zentralen Cybercrime-Einheit bei der Staatsanwaltschaft in Köln (ZAC NRW).
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Die Maßnahmen richteten sich gegen 35 Beschuldigte, die im Verdacht stehen, über einen Messengerdienst Foto- und Videodateien ausgetauscht zu haben. Das habe funktioniert wie eine Online-Musiktauschbörse, nur dass es um schwerste Missbrauchsdarstellungen gegangen sei. Festnahmen habe es nicht gegeben.
Damit sich die Verdächtigen über den Messengerdienst nicht gegenseitig warnen, sei die Durchsuchung bei ihnen gleichzeitig erfolgt. In fast allen Fällen sei die Polizei an der Wohnadresse und nur in einem Fall an einer Geschäftsadresse vorstellig geworden.
Hinweise kamen aus den USA
Die Hinweise auf die Verdächtigen seien von der US-Organisation NCMEC (Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder) gekommen. Die großen US-Internetunternehmen scannen ihren Datenverkehr auf Kinderpornografie und geben Treffer an die NCMEC weiter, die sie, wenn deutsche Nutzer darunter sind, an das Bundeskriminalamt weitergibt.
„Die Tatsache, dass Missbrauchsabbildungen auch über ganz gewöhnliche Messengerdienste geteilt werden, zeigt das Ausmaß des Problems von Kinderpornografie im Netz“, berichtete Markus Hartmann, Leiter der ZAC NRW. Den Namen des Dienstes nannten die Ermittler nicht.
Razzia gegen Schleuserbande in Berlin und Hamburg
Seit 2021 hat die Bundespolizei mehrere Verdächtige im Visier. Nun gab es Durchsuchungen in Hamburg und Berlin.
© Quelle: dpa
Auswertung der Daten und Anklagen werden vorbereitet
Die mehr als 500 Datenträger müssten nun ausgewertet werden. Den Verdächtigen droht eine Anklage oder ein Strafbefehl wegen Besitzes oder Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie. „Der Kampf gegen Kinderpornografie ist ein Langstreckenlauf, bei dem wir nicht nachlassen“, sagte Ingo Wünsch, Direktor des Landeskriminalamtes NRW.
Beteiligt gewesen seien Polizeibehörden in Bochum, Bonn, Borken, Wesel, Essen, Gelsenkirchen, Herford, Hochsauerlandkreis, Kleve, Köln, Lippe, Lüdenscheid, Mönchengladbach, Oberbergischer Kreis, Oberhausen, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg-Kreis, Warendorf, Wesel und Wuppertal.
RND/dpa