Weil er Corona-Impfzertifikate gefälscht hat, musste sich ein Arzt vor dem Amtsgericht Lübeck verantworten. Das Gericht verurteilte den 73-Jährigen zu einer Haftstrafe – das Gefängnis bleibt ihm nur wegen seines Alters erspart.
Lübeck.Prozessbeginn, Beweisaufnahme, Plädoyers und Urteil an einem Vormittag: Am Donnerstag ging es alles recht schnell vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Lübeck. Verhandelt wurde der Fall eines 73-jährigen Lübecker Internisten mit naturheilkundlicher Praxis. Er hat im Zeitraum von Juli bis Oktober 2021, als die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) galt, in nachweislich mindestens 353 Fällen Impfzertifikate ausgestellt, ohne dass eine Covid-19-Impfung erfolgt wäre. Gegen Zahlung von 58,42 Euro pro Impfung, was der Angeklagte als „Aufwandsentschädigung“ bezeichnete.