Attendorn im Sauerland

Mädchen jahrelang eingesperrt: Tante geht von Boshaftigkeit und psychischer Erkrankung aus

Ein acht Jahre altes Mädchen soll nahezu sein gesamtes Leben lang in einem Haus in Attendorn festgehalten worden sein.

Ein acht Jahre altes Mädchen soll nahezu sein gesamtes Leben lang in einem Haus in Attendorn festgehalten worden sein.

Attendorn. Im sauerländischen Attendorn hat eine Mutter ihre mittlerweile achtjährige Tochter offenbar über Jahre in einem Haus versteckt und nicht hinaus gelassen – warum ist bisher unklar. Die beschuldigte Mutter und die Großeltern des Kindes schweigen. Nun hat sich jedoch die Tante des Mädchens gegenüber der „Siegener Zeitung“ zu den Vorfällen geäußert.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Schwester des leiblichen Vaters der Achtjährigen sagte dem Bericht zufolge, dass die Eltern des Kindes eine On-off-Beziehung geführt hätten. Nach dem endgültigen Aus der Beziehung habe man sich zunächst das Sorgerecht teilen wollen, doch dann hieß es, Mutter und Kind seien nach Italien gezogen.

Mutter soll in Attendorn gesehen worden sein

Einen Zettel mit dieser Information habe der Vater am Scheibenwischer seines Autos gefunden. Dass das Kind jahrelang von seiner Mutter und seinen Großeltern versteckt wurde, habe niemand geahnt. Allerdings sei die Mutter auch nach dem angeblichen Wegzug aus Attendorn in der Stadt gesehen worden: „Das habe ich auch dem Jugendamt gemeldet“, berichtet die Tante.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Attendorn: Kleines Mädchen jahrelang von Familie festgehalten
07.11.2022, Nordrhein-Westfalen, Attendorn: Blick auf das Haus im sauerländischen Attendorn, in dem ein achtjähriges Mädchen fast sein gesamtes Leben lang  festgehalten worden sein soll. Gegen die Mutter des Kindes und die Großeltern ermittelt die Staatsanwaltschaft in Siegen wegen Freiheitsberaubung und Misshandlung von Schutzbefohlenen. Foto: Markus Klümper/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt nun wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen und der Freiheitsberaubung.

Großeltern sollen Tat gedeckt haben

Laut dem Bericht der „Siegener Zeitung“ sucht die Frau nun nach Gründen: „Ich vermute, das ist eine Mischung aus Boshaftigkeit und psychischer Erkrankung. Anders kann ich mir das nicht erklären.“ Die Großeltern des Kindes hätten die Tat gedeckt und immer bestätigt, dass Mutter und Kind in Italien leben.

Am Samstag hatte die Siegener Staatsanwaltschaft bestätigt, dass im September ein achtjähriges Mädchen aus einem Haus befreit wurde, in dem es offenbar fast sein gesamtes Leben von seiner Mutter und seinen Eltern festgehalten worden war. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Freiheitsberaubung und Misshandlung von Schutzbefohlenen gegen die Beschuldigten.

RND/ag

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken