Hetzvideo gegen ukrainische Geflüchtete: Ermittlungen wegen Volksverhetzung nach Kita-Brand
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Feuerwehrleute löschen die Baustelle eines Kita-Neubaus in Nürnberg. (Archivfoto)
© Quelle: Daniel Karmann/dpa
Nürnberg. Nach dem Brand eines Kita-Neubaus in Nürnberg, der dabei völlig zerstört wurde, wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Der Polizei sei ein Twitter-Video mit hetzerischen Inhalten gemeldet worden, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Dienstag. In dem Video seien ukrainische Geflüchtete für den Brand verantwortlich gemacht worden. Derzeit werde wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen unbekannt ermittelt, hieß es weiter.
Nach Angaben des Portals „t-online“ heißt es in dem Video, dass Wodkaflaschen im Hof gefunden worden seien, die angeblich von ukrainischen Bauarbeitern stammten – untermalt sei das mit tendenziöser Bildsprache und ohne jegliche Quellenangabe. Zudem werde in dem Video behauptet, der Polizei sei der „Befehl“ gegeben worden, „Flüchtlinge nicht zu bestrafen“, deshalb würde die Spur nicht verfolgt. Dabei handele es sich um falsche Behauptungen, teilte die Polizei mit.
Millionenschaden nach Kita-Brand
Bislang ergaben sich bei den Ermittlungen zu dem Brand keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung. Wie die Polizei mitgeteilt hatte, wird weiter nach der Ursache für das Feuer gesucht.
Am 9. Mai war der Neubau einer Kindertagesstätte in Brand geraten und komplett zerstört worden. Tagelang war die Feuerwehr im Einsatz. Der Holzbau hatte 12 Millionen Euro gekostet und hätte nach Angaben der Stadt ab September in Betrieb gehen sollen. 250 Kinder hätten darin Platz finden sollen.
RND/dpa/seb