Pfefferspray versprüht? Mindestens sechs Tote nach Massenpanik in italienischer Disko
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Rettungskräfte kümmern sich nach der Massenpanik in einer Diskothek um Verletzte.
© Quelle: Vigili del Fuoco/dpa
Corinaldo. Eine Massenpanik in einem Nachtclub an der italienischen Adriaküste hat fünf Minderjährigen und einer Frau das Leben gekostet. Etwa 35 weitere Personen seien am Samstagmorgen in der Kleinstadt Corinaldo verletzt worden, teilten die Behörden mit. Die italienische Feuerwehr und die Nachrichtenagentur Ansa berichteten, das Publikum eines Konzerts des italienischen Rappers Sfera Ebbasta sei in Panik ausgebrochen und zu den Ausgängen gerannt, nachdem jemand eine Substanz gesprüht habe, die Pfefferspray geähnelt habe.
Unter den Toten seien drei Mädchen und zwei Jungen und eine Frau, die ihre Tochter in die Diskothek begleitet habe, sagte der Polizeichef der nahegelegenen Stadt Ancona, Oreste Capocasa, am Ort des Zwischenfalls. Zwölf der Verletzten befanden sich in ernstem Zustand, wie Capocasa informierte. Wie viele Menschen sich in dem Club befanden, als die Massenpanik ausbrach, war nicht gleich bekannt.
Behörden überprüfen Notausgänge
Ein 16-jähriger Überlebender sagte Ansa, als er versucht habe zu fliehen, sei mindestens einer der Notausgänge abgeriegelt gewesen. Die Behörden untersuchten, ob die Notausgänge genutzt werden konnten, meldete Ansa.
Salvini: „So darf man nicht sterben“
Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat nach der Massenpanik mit Aufklärung zugesagt. „Mit 15 Jahren darf man so nicht sterben“, sagte Salvini am Samstag und kündigte eine Schweigeminute während einer geplanten Kundgebung seiner Partei in Rom an. Es sei eine Pflicht, „die Verantwortlichen für die sechs entrissenen Leben zu finden, diejenigen, die aus Boshaftigkeit, Dummheit oder Habgier einen Party-Abend in eine Tragödie verwandelt haben“.
Von RND/dpa/AP