Prozess um Hammer-Angriff: Staatsanwältin fordert fünf Jahre Haft

Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Haft wegen versuchten Totschlags. (Archivfoto)

Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Haft wegen versuchten Totschlags. (Archivfoto)

Im Prozess gegen einen Mann, der mit einem Hammer auf seinen jungen Nachbarn und dessen Freunde losgegangen sein soll, fordert die Staatsanwaltschaft fünf Jahre Haft wegen versuchten Totschlags. "Sie haben sich in irgendeinem Tunnel befunden, wo man endlich mal zeigen kann, wo der Hammer hängt", sagte Staatsanwältin Karin Jung am Donnerstag vor dem Landgericht München II. Sie zitierte eines der drei Opfer: "Es war wie im Blutrausch". Der Mann habe "losgeschlagen, als wenn es kein Morgen gäbe". Die Verteidigung forderte zwei Jahre und sechs Monate Haft. Der Angeklagte sei "ein völlig durchschnittlicher Zeitgenosse".

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Heftige Wunde am Kopf

Hintergrund der Tat aus dem August 2019 ist ein eskalierender Nachbarschaftsstreit. Der 56 Jahre alte, deutsche Familienvater habe sich schon lange darüber aufgeregt, dass sein 18 Jahre alter Nachbar zu laut sei. Laut Anklage ging er nachts im gemeinsamen Treppenhaus auf den 18-Jährigen und dessen zwei Freunde los, als die von einer Tankstelle nach Hause kamen. Einer der jungen Männer erlitt eine heftig blutende Wunde am Kopf.

“Wie aus einem schlechten Film”

Er habe den Hammer nur dabei gehabt, als er aus seiner Wohnung stürmte, um sich im Zweifel wehren zu können, sagte der Angeklagte. Die Staatsanwältin bezeichnete das allerdings als Schutzbehauptung - zumal er die jungen Männer nach der Attacke im Treppenhaus noch mit dem Auto verfolgte. "Es handelt sich hier um eine sinnlose, absurde Tat wie aus einem schlechten Film", sagte ein Vertreter der Nebenklage.

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Der Angeklagte selbst entschuldigte sich in seinem letzten Wort. "Ich bedaure dies zutiefst und bitte die Geschädigten um Verzeihung", sagte er. "Es belastet mich sehr, dass ich von nun an mit dieser Tat in Verbindung stehe."

RND/dpa

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