Prozess um tödliche Schüsse aus Eifersucht: Angeklagter räumt Tat ein
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Er gibt zu, dass er die tödlichen Schüsse auf seine Ex-Frau und einen Bekannten abfeuerte.
© Quelle: imago images/blickwinkel
Nürnberg. Ein 67-Jähriger hat die tödlichen Schüsse auf seine von ihm getrennte Frau und einen Bekannten vor dem Nürnberger Landgericht gestanden. Zum Prozessauftakt äußerte er sich über seinen Verteidiger, wie ein Justizsprecher am Montag sagte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine Frau und den gemeinsamen Bekannten aus Eifersucht ermordet zu haben. Auf einer Straße in Nürnberg soll er die beiden vor etwa einem Jahr erschossen haben.
So lief die Tat ab
Der in den 1970er Jahren aus der Türkei eingewanderte Taxifahrer hatte nach Ansicht der Staatsanwaltschaft fälschlicherweise vermutet, dass die beiden Opfer eine Liebesbeziehung führten. Der Angeklagte sei der Überzeugung gewesen, dass seine Frau keine neue Beziehung haben dürfe, weil sie sonst ihn und die beiden gemeinsamen Söhne entehre, heißt es in der Anklageschrift. Deshalb habe er den Entschluss gefasst, sie und ihren vermeintlichen Liebhaber zu töten.
Am 21. November 2020 soll er deshalb in das Taxi des Bekannten gestiegen und mit ihm gemeinsam zum Haus der Frau gefahren sein. Dort habe er diese angerufen, damit sie ebenfalls ins Taxi steige. Dort soll es dann zum Streit gekommen sein. Als die Frau zurück zum Haus ging, soll er laut Anklage auf der Straße von hinten auf sie geschossen haben. Dann soll er sich umgedreht und den Bekannten auf dem Fahrersitz des Taxis getötet haben.
Angeklagter: Motiv war nicht Eifersucht
Diesen Ablauf bestätigte der Angeklagte über seinen Verteidiger, widersprach der Staatsanwaltschaft aber beim Motiv. Er habe den Bekannten und seine Frau zu einem Gespräch gebeten, weil er Sorge gehabt habe, dass der Bekannte seine Frau finanziell ausnehme. Dabei sei es zum Streit gekommen, bei dem seine Frau ihm in dem Rücken gefallen sei, ließ er seinen Verteidiger erklären. Das habe ihn so wütend gemacht, dass er zu der Pistole gegriffen habe.
Am Montag sollten vor Gericht noch mehrere Zeugen aussagen. Bis zum 11. Januar sind zehn weitere Verhandlungstermine geplant.
RND/dpa