Lehrer aus „Querdenker“-Umfeld verklagt Schüler – und verliert
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Teilnehmer einer „Querdenken"-Demo. (Archivfoto)
© Quelle: Fabian Sommer/dpa/Archivbild
Ratingen. Ein Lehrer, der als Redner auf „Querdenker“-Demos aufgetreten ist, ist vor Gericht gegen einen seiner ehemaligen Schüler gescheitert. Der Schüler hatte die Leitungen von zwei Schulen in Essen und Ratingen, an denen der Lehrer damals unterrichtete, über Äußerungen und Aktivitäten des Beamten informiert. Daraufhin hatte der Lehrer, als er davon Wind bekam, den Schüler auf Unterlassung der Verbreitung einer Reihe von Aussagen verklagt.
Das Ratinger Amtsgericht wies die Klage des Gymnasiallehrers in vollem Umfang ab, wie ein Gerichtssprecher am Montag berichtete. Das Nachrichtenportal „t-online“ hatte zuerst berichtet.
Gericht: Äußerungen vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt
Das Gericht gab dem ehemaligen Schüler recht: Dessen Äußerungen seien vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Unwahre Tatsachenbehauptungen oder Persönlichkeitsrechtsverletzungen konnte das Gericht nicht feststellen.
Der Schüler hatte als Klassensprecher unter anderem mitgeteilt, dass der Lehrer als Redner bei „Querdenker“-Demos aufgetreten war und Unterstützer „einer antisemitischen und rechts-offenen Bewegung“ sei. Er verbreite seine Ansichten auch unterschwellig im Unterricht. So habe er einem Schüler, der sich krank bei ihm abgemeldet habe, gebeten darauf zu achten, ob es einen Zusammenhang mit „der Maske“ gebe.
RND/dpa