Zweites Kind „nicht mehr akut in Lebensgefahr“

Zehnjähriger stirbt nach schwerem Bahnunglück in Recklinghausen – Ermittlungen dauern an

Der Güterzug steht an der Unfallstelle in Recklinghausen.

Der Güterzug steht an der Unfallstelle in Recklinghausen.

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Recklinghausen. In Recklinghausen hat ein Güterzug zwei Kinder erfasst. Bei dem Unglück sei ein Kind getötet, das andere schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im nordrhein-westfälischen Innenministerium am Donnerstag­abend. Die genauen Umstände blieben offen. Der neunjährige Junge, der bei dem schweren Unglück schwer verletzt wurde, ist „aktuell nicht mehr akut in Lebensgefahr“. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Recklinghausen.

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Güterzug in Recklinghausen erfasst zwei Kinder – Zehnjähriger verstorben
Polizisten stehen an einer Absperrung nahe der Unfallstelle.

Der Unfall war den Einsatzkräften um kurz nach 18 Uhr am Donnerstag gemeldet worden. Die genauen Umstände blieben vorerst offen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der tödlich verletzte Junge zehn Jahre alt. Aktuell gebe es keine Hinweise auf weitere betroffene Kinder, erklärte die Polizei in der Nacht zu Freitag. Die Feuerwehr habe auch eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Seelsorger kümmerten sich um die betroffenen Familien. Ein Polizeisprecher sagte, der Ort werde weiter kriminaltechnisch untersucht. Mit Drohnen fertigten die Einsatzkräfte am Freitagvormittag Übersichtsbilder von der Unfallstelle an.

Der zehnjährige Junge soll voraussichtlich am Montag obduziert werden. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag in der Nähe des Unglücksorts in der Ruhrgebietsstadt.

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Polizei ermittelt mit Drohnen

Am Freitagmorgen hat die Polizei erste Untersuchungen vor Ort zum tödlichen Unglück an einer Bahnstrecke in Recklinghausen abgeschlossen. An dem Bahnübergang wiesen am Morgen nach dem Vorfall nur noch abgerissene Absperrbänder am Boden darauf hin, dass hier bis in die Nacht hinein auf dem Gleisareal nach Spuren gesucht worden war.

Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, es sei zunächst keine weitere Ortsbegehung mehr geplant. Drohnen sollten wichtige Übersichtsaufnahmen der Umgebung liefern, hieß es. „Da nutzen wir, dass es jetzt trocken und hell ist.“ Insbesondere der abgestellte Güterzug, der am Freitag weiter auf den Gleisen stand, sollte laut Polizeiangaben von oben aufgenommen werden. Ob auch ein Helikopter benötigt werde, sei noch offen. Am Vormittag hingen dunkle Wolken über dem Bereich, es war stark windig.

Zweites Kind nach Zugunglück nicht mehr in Lebensgefahr
03.02.2023, Nordrhein-Westfalen, Recklinghausen: Zwei Polizisten gehen an einer Lok auf einer Bahnstrecke vorbei. Bei einem tödlichen Unfall in Recklinghausen sind zwei Jungen von einem Güterzug erfasst worden. Der Zehnjährige wurde getötet, der Neunjährige schwer verletzt. Es gebe keine Hinweise auf weitere Verletzte, sagte der Polizeisprecher. Foto: David Young/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bei einem schweren Unglück an einer Bahnstrecke ist ein 10-jähriger Junge ums Leben gekommen. Zumindest das zweite verletzte Kind ist außer Lebensgefahr.

Hintergründe zunächst unklar

Zuvor hatte ein Polizeisprecher gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) einen Unfall in Verbindung mit einem Güterzug im Bereich Recklinghausen bestätigt. Details nannte er zunächst nicht. Möglicherweise waren noch nicht alle Angehörigen informiert. In ersten Medienberichten hatte es geheißen, eine Menschengruppe sei erfasst und mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift worden.

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Laut Polizei ereignete sich das Unglück um kurz nach 18 Uhr. Die Unfallstelle befindet sich etwa 500 Meter vom Hauptbahnhof Recklinghausen entfernt. Auf Fernsehbildern des WDR war eine Drohne zu sehen, die über das Gelände flog. Offenbar werde nach weiteren Opfern entlang der Bahnstrecke gesucht, berichtete ein WDR-Reporter. Das Gebiet war weiträumig abgesperrt.

Polizisten stehen an einer Absperrung nahe der Unfallstelle.

Polizisten stehen an einer Absperrung nahe der Unfallstelle.

Bahnstrecke bei Recklinghausen gesperrt

Nach Angaben der Feuerwehr waren 35 Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz. „Wir haben das Gleisbett abgesucht“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Aufgrund der Dunkelheit und der Ausdehnung des Suchgebiets sei eine Drohne eingesetzt worden. Neben etwa zwei Dutzend Polizeikräften waren auch Notfallseelsorger im Einsatz.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) war in der Nacht zu Freitag an den Unfallort nach Recklinghausen geeilt. Reul sprach von einem großen „Drama, wenn Kindern so etwas passiert“. „Es ist fürchterlich.“ Unklar sei, wie es zu dem Unglück kommen konnte.

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Der Bahnverkehr war am Freitagvormittag auf der Strecke noch gesperrt. Wie der Polizeisprecher weiter mitteilte, blieb nach wie vor unklar, wo genau sich der Zusammenstoß ereignete.

Zunächst hatten der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und die „Bild“-Zeitung über ein Unglück an der Bahnstrecke berichtet.

RND/dpa/seb/nis

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