Tausende homosexuelle Paare haben sich das Ja-Wort gegeben

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (rechts) hat seinen Partner Christoph Rohde in Hamburg geheiratet.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (rechts) hat seinen Partner Christoph Rohde in Hamburg geheiratet.

Berlin. Es war ein riesen Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung: Seit dem 1. Oktober 2017 dürfen Schwule und Lesben in Deutschland heiraten. Mehr als 10.000 gleichgeschlechtliche Paare haben sich im ersten Jahr nach der Einführung der „Ehe für alle“ das Ja-Wort gegeben.

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Auch Bernd Göttling und Dieter Schmitz nutzten die Chance: Die beiden waren eines der ersten schwulen Ehepaare in Deutschland, sogar „das erste“, davon ist der 67-jährige Göttling überzeugt. „Eigentlich war es nur das i-Tüpfelchen, dass wir heiraten konnten“, erklärt der Versicherungskaufmann Göttling. Nach langem vergeblichen Warten, leider: „Das ist ja viele Jahre zu spät für uns“, kritisiert Schmitz das jahrelange Abblocken des Gesetzgebers. Heiraten sei ja eigentlich etwas „für die jungen Leute“, sagt der 61-Jährige.

Das Paar versteht seine Heirat eher als symbolische Geste. „Wir hätten ohne Trauschein die letzten Jahre auch noch gemacht“, scherzt Schmitz mit seinem rheinischem Zungenschlag. Doch sie wollten jungen Menschen Mut machen, „die das noch vor sich haben, was wir schon alles mitgemacht haben“.

Seit der Gesetzesänderung können Schwule und Lesben genau wie heterosexuelle Paare heiraten. „Die Ehe für alle war ein wichtiger Schritt für ein gerechteres und offeneres Deutschland“, sagte Markus Ulrich, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), anlässlich des einjährigen Jubiläums.

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Die meisten führten bereits eine eingetragene Lebenspartnerschaft

In mehr als zwei Dritteln aller Fälle ließen Paare ihre teils sehr lange bestehenden eingetragenen Lebenspartnerschaften in Ehen umwandeln. Auch die Umwandlungen der Partnerschaften werden in den Standesämtern mit einer feierlichen Zeremonie begangen.

Viele Behörden sprachen von einem großen Andrang kurz nach der Gesetzesänderung. Inzwischen liegt der Anteil der gleichgeschlechtlichen Ja-Wörter an allen Eheschließungen in vielen großen Städten bei mehr als zehn Prozent.

Von dpa/RND/mat

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