„Sie kennt das Lied ihrer Familie“: Orca Lolita soll nach 52 Jahren in die Freiheit entlassen werden
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Nach einem halben Jahrhundert in Gefangenschaft soll der Killerwal Lolita in die Freiheit zurückkehren.
© Quelle: picture alliance / abaca
Miami. Nach einem halben Jahrhundert in Gefangenschaft soll der Killerwal Lolita in die Freiheit zurückkehren. Das kündigten am Donnerstag das Miami Seaquarium, eine Tierschutzgruppe und der Philanthrop Jim Irsay an. Der inzwischen 57 Jahre alte Orca wurde im Sommer 1970 im Puget-Sund gefangen. Jahrzehnte wirkte Lolita in Shows vor zahlendem Publikum mit, seit vergangenem Jahr wurde sie wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr eingesetzt und wird in einem 24 mal 11 Meter großen Becken gehalten, das sechs Meter tief ist. Der Orca wiegt rund 2300 Kilogramm.
Lolita soll zur Familie zurückkehren
Lolita soll in Gewässer entlassen werden, in denen noch immer ihre über 90 Jahre alte Mutter mit ihrer Familie schwimmen soll. Das hohe Alter der Mutter gibt den Befürwortern von Lolitas Freilassung Hoffnung, dass sie noch ein langes Leben in Freiheit vor sich haben könnte.
Irsay, der Besitzer des Seaquariums Eduardo Albor und die Tierschutzgruppe Friends of Toki – Lolita wird auch Toki genannt – wollen die bis zu 20 Millionen Dollar (19 Millionen Euro) teure Freilassung stemmen. Es könnte 18 bis 24 Monate dauern, bis der Orca per Flugzeug in ein Ozeanschutzgebiet an der amerikanisch-kanadischen Pazifikküste geflogen wird, hieß es auf der Pressekonferenz. Lolita solle anfangs in einem Netz schwimmen, während Betreuer versuchen sollen, ihr beizubringen, Fische zu fangen. Zudem müsse sie Kondition aufbauen, da Killerwale in Freiheit täglich rund 60 Kilometer schwimmen.
Raynell Morris, ein Mitglied der Tierschutzgruppe, ist optimistisch: „Sie war vier Jahre alt, als sie gefangen wurde, sie lernte also das Jagen. Sie kennt das Lied ihrer Familie. Sie wird sich erinnern, aber es wird Zeit brauchen.“
RND/AP