CSU schimpft über Habecks Heizungsgesetz – und bekommt Ärger mit Ikea
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Der Schriftzug Ikea ist auf der Fassade eines Möbelhauses zu sehen.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa/Symbolbild
Kaum ein Thema kritisiert die Opposition gerade so gerne und genüsslich wie das umstrittene Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Am Donnerstag ließ sich jetzt die CSU-Bundestagsfraktion mal wieder bei Twitter über den Entwurf aus, nannte die Pläne „vermurkst, verkorkst, bekloppt“. So weit eigentlich kaum der Rede wert, wäre da nicht die Reaktion des Möbelhauses Ikea – die führte letztlich sogar dazu, dass der CSU‑Account den Tweet kommentarlos wieder löschte.
„Habeck will sein #Heizungsgesetz ‚besser machen‘. Wir fragen uns: Die wievielte Nachbesserung ist das? Dazu könnte er ein #Kinderbuch schreiben: #Habeck und die 100 Nachbesserungen. Klar ist: Das Gesetz ist von vorne bis hinten vermurkst, verkorkst, bekloppt und gehört in die Tonne.“ Mit drastischer Wortwahl kommentierte die CSU – beziehungsweise deren Social-Media-Redaktion – am Donnerstag die Ankündigung des Wirtschaftsministers, beim Gebäudeenergiegesetz nachzubessern. Nachzulesen ist das inzwischen bei Twitter nicht mehr, wohl aber beim Internetarchiv „Wayback Machine“. Zudem haben zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer Screenshots des Tweets gemacht.
Allerdings ist es nicht die inhaltliche Kritik, wegen der sich das schwedische Möbelhaus zu einer Reaktion veranlasst sah, sondern die dazu veröffentliche Grafik. Darauf ist unter anderem das aus den Ikea-Montageanleitungen bekannte „Aufbaumännchen“ zu sehen, dazu eine Sprechblase mit den Worten: „Habeck & die 100 Nachbesserungen!“
Ikea an die CSU: „Finger weg von unserem Aufbaumännchen!“
Der Ikea-Deutschland-Account antwortete am Donnerstagnachmittag auf den Ursprungstweet mit dem Hinweis: „Wir sehen auch bei euch Nachbesserungsbedarf, unter anderem beim #Markenrecht – Finger weg von unserem Aufbaumännchen!“
Bis zum Freitag erhielt der Ikea-Tweet Tausende Likes und wurde Hunderte Male geteilt – die CSU reagierte aber zunächst nicht. Erst am Freitagnachmittag löschte die Partei den Tweet schließlich kommentarlos.
Bei Twitter sorgt die Ikea-Reaktion unterdessen weiter für Erheiterung. „Selbst der HSV wird nicht so hart vermöbelt wie die CSU von Ikea“, schrieb etwa ein Nutzer in Anspielung auf die Hamburger Niederlage im Relegationshinspiel gegen den VfB Stuttgart.
RND/seb