Vater kaufte Tatwaffe: Anklage gegen Eltern nach Todesschüssen an Highschool

Schüler umarmen sich bei einer Gedenkfeier an der Oxford High School.

Schüler umarmen sich bei einer Gedenkfeier an der Oxford High School.

Nach den tödlichen Schüssen an einer Highschool im US-Staat Michigan ist auch ein Strafverfahren gegen die Eltern des Tatverdächtigen eingeleitet worden. Ihnen werde fahrlässige Tötung in vier Fällen zur Last gelegt, hieß es in der am Freitag eingereichten Anklageschrift der Staatsanwältin im Bezirk Oakland, Karen McDonald. Die Tatwaffe habe der Vater vor einer Woche gekauft und sie seinem 15 Jahre alten Sohn überlassen. Das Verhalten der Eltern gehe „weit über Fahrlässigkeit“ hinaus, erklärte McDonald.

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Der 15-Jährige soll am Dienstag in der Oxford High School in Oxford Township um sich geschossen haben. Vier seiner Mitschüler starben, sieben weitere wurden verletzt. Der mutmaßliche Schütze wurde nach dem Erwachsenenstrafrecht unter anderem wegen Mordes, versuchten Mordes und Terrorismus angeklagt.

Schon am Donnerstag hatte Staatsanwältin McDonald schwere Vorwürfe gegen dessen Eltern erhoben und eine Ankündigung „binnen 24 Stunden“ in Aussicht gestellt. Die Eltern seien die Einzigen gewesen, die von dem Zugang zu Waffen hätten wissen können, sagte McDonald. Die Waffe schien „für dieses Individuum einfach frei zugänglich gewesen“ zu sein.

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Waffe für Schüler offenbar „einfach frei zugänglich“

Wenige Stunden vor der Gewalttat seien die Eltern wegen auffälligen Verhaltens ihres Sohnes zudem in die Schule einbestellt worden, sagte McDonald. Eine Lehrkraft habe zuvor eine Zeichnung mit einer Waffe, einer blutenden Person und den Worten „Hilf mir“ gefunden. Die Mutter des mutmaßlichen Schützen habe ihrem Sohn außerdem noch eine SMS-Nachricht geschrieben, in der es hieß: „Ethan, tu es nicht“, berichtete McDonald.

Nach dem Strafrecht in Michigan ist eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung möglich, wenn Staatsanwälte annehmen können, dass jemand zu einer Situation mit hoher Opferzahl oder Schaden beigetragen hat. Für Schusswaffenattacken ihrer Kindern an Schulen müssen sich Eltern in den USA laut Experten aber relativ selten vor Gericht verantworten – auch wenn die meisten Minderjährigen an die Tatwaffen über Vater oder Mutter oder im Haus eines Verdächtigen kommen.

RND/AP

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