Vermisstenfall Rebecca R.: Polizei durchsucht erneut Haus des Schwagers
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Seit mittlerweile vier Jahren wird Rebecca R. aus Berlin vermisst.
© Quelle: Christoph Soeder
Vier Jahre nach dem Verschwinden von Rebecca R. aus Berlin arbeitet die Polizei noch immer daran, den Vermisstenfall aufzuklären. Wie die Berliner Generalstaatsanwaltschaft dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Mittwochabend bestätigte, haben Beamte des Landeskriminalamts Berlin erst kürzlich erneut das Haus des unter Verdacht stehenden Schwagers nach Beweismitteln durchsucht. Zu den Ergebnissen der Durchsuchung wollte die Staatsanwaltschaft keine Angaben machen. Zuvor hatte RTL über die Durchsuchung berichtet.
Die damals 15-Jährige war am 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln verschwunden. Nach Darstellung der Familie und auch der Polizei hatte Rebecca im Haus ihrer Schwester übernachtet. Der Mann ihrer Schwester war schnell unter Verdacht geraten, weil er am Morgen alleine mit Rebecca war. Er bestritt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Seiner Aussage nach habe Rebecca das Haus am Morgen verlassen – etwas, das die Mordkommission anhand der Handydaten nicht feststellen konnte.
Am 18. und 19. Februar war außerdem das Auto des Schwagers auf der Autobahn zwischen Berlin und Polen erfasst worden. Nach dem Verschwinden suchte die Polizei mit Hunderten Beamten, Hunden, Booten und Tauchern immer wieder in Wäldern und Seen im Berliner Umland nach Rebecca R.
2020 stellte die Staatsanwaltschaft fest: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat. Sämtliche Alternativgeschehen (...) können wir nach den Ermittlungen ausschließen. Für ein freiwilliges Verlassen der häuslichen Umgebung gibt es überhaupt keine Hinweise.“ Ausgeschlossen werden könne auch eine Entführung aus dem Haus oder auf dem Weg zur Schule.
Im Februar dieses Jahres erklärte die Polizei, dass sie noch immer aktiv zu dem Fall ermittele: „Mit über 3000 Hinweisen, die seit Februar 2019 durch die ermittelnden Kolleginnen und Kollegen der 3. Mordkommission bearbeitet wurden und werden, ist dieser Vermisstenfall nach wie vor präsent.“
Es gingen immer noch zahlreiche Hinweise ein, einige Menschen begäben sich auch „eigenständig auf die Suche nach Rebecca und geben Hinweise auf Spuren, beispielsweise das Auffinden von Decken im Wald“. Einige Gegenstände fehlten seit dem Verschwinden aber weiterhin: Etwa ein weißer Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Rap Monster“, ein schwarz-weißer Sportschuh, eine beige-rosafarbene Handtasche, ein Rucksack und eine Fleecedecke.
RND/ao mit Material von dpa