Eskalierte Verkehrskontrolle

Video von tödlichem Polizeischuss auf Schwarzen in den USA freigegeben

Die Polizei im US-Staat Louisiana hat Videobilder einer eskalierten Verkehrskontrolle freigegeben, bei der ein weißer Beamter einen schwarzen Autofahrer erschossen hat. (Symbolfoto)

Die Polizei im US-Staat Louisiana hat Videobilder einer eskalierten Verkehrskontrolle freigegeben, bei der ein weißer Beamter einen schwarzen Autofahrer erschossen hat. (Symbolfoto)

Baton Rouge. Die Polizei im US-Staat Louisiana hat Videobilder einer eskalierten Verkehrskontrolle freigegeben, bei der ein weißer Beamter einen schwarzen Autofahrer erschossen hat. Die Aufnahmen, die von der Körperkamera des Hilfssheriffs, den Kameras am Armaturenbrett des Streifenwagens und von einem Passanten stammten, seien veröffentlicht worden, um „der Gemeinde ein besseres Verständnis“ vom Fall zu geben, sagte eine Polizeisprecherin. Der bekannte Bürgerrechtsanwalt Ben Crump, der die Familie des per Kopfschuss getöteten Derrick Kittling vertritt, sprach von einem „unberechtigten“ und „völlig vermeidbarem“ Todesfall.

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Das Video beginnt damit, dass der Beamte Kittling anhält, der an jenem 6. November in einem Wohngebiet der Stadt Alexandria um die Mittagszeit in einem Pickup-Truck unterwegs ist. Grund für den Stopp sei ein „Verstoß bei seiner Scheibentönung und der modifizierten Auspuffanlage“ gewesen, erklärte der Leiter der Staatspolizei von Louisiana, Lamar Davis, vor Reportern.

Kittling hält an, steigt aus und bewegt sich einige Schritte von dem Fahrzeug weg, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. Der Beamte weist ihn mehrmals an, zur Rückseite des Wagens zu gehen. Er solle die Hände aus den Taschen nehmen. Kittling fügt sich.

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Als der Beamte ihn auffordert, sich mit dem Gesicht zur Hinterseite des Kleinlasters zu stellen, fragt er, was das solle, und schaut den Hilfssheriff an. „Weil Sie aufgebracht sind. Weil Sie sich umdrehen und nichts befolgen“, erwidert der Beamte, während er Kittling am Handgelenk packt. „Ich folge. Ich kann nicht hören“, antwortet Kittling und deutet mit seiner freien Hand auf sein Ohr. Mehrmals fordert der Beamte ihn dann auf, die Hände hinter dem Rücken zu verschränken; Kittling fragt immer wieder, was er angestellt habe.

Polizeifunktionär mahnt Bevölkerung zur Geduld

Zu keinem Zeitpunkt wird Kittling gesagt, warum er angehalten wurde. Auf die Reporterfrage, ob der Hilfssheriff sich an die Vorschriften für Verkehrskontrollen gehalten habe, entgegnete Polizeifunktionär Davis, dass er zu den Abläufen im Sheriffbüro nichts sagen könne.

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Im Video ist dann zu sehen, wie der Beamte zum Elektroschocker greift und es zu einem Gerangel zwischen ihm und Kittling kommt. Dieser ergreift das Handgelenk des Hilfssheriffs, beide gehen zu Boden. Der Elektroschocker wird eingesetzt, doch ist unklar, ob einer der Männer getroffen wird. Sekunden später ist ein Schuss aus der Dienstwaffe zu hören. Kittling wird später in einem Krankenhaus für tot erklärt, der Beamte hat leichte Verletzungen, wie die Behörden mitteilten.

Der Hilfssheriff wurde für die Dauer der Untersuchung des Vorfalls beurlaubt. Anwalt Crump forderte dessen Entlassung und warf ihm vor, Kittling bewusst ins Visier genommen zu haben. „Diese Gemeinde hat es verdient, zu wissen, dass Strafverfolgungsbehörden in ihren Gemeinden sie schützt und ihr dient, nicht tödlichen Schaden zufügt“, erklärte der Jurist, der etliche aufsehenerregende Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze wie Trayvon Martin, Breonna Taylor und George Floyd übernommen hat.

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Polizeifunktionär Davis mahnte die Bevölkerung zur Geduld. Es gelte nun, Zeugen zu befragen, zusätzliche Beweise zu sichern und gründlich weiter zu ermitteln.

RND/AP

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