Vogelgrippe in Sachsen: Erster Fall in Geflügelbestand bestätigt
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Ein erster Fall von Vogelgrippe ist in einem Geflügelbestand in Sachsen bestätigt worden. (Symbolbild)
© Quelle: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa
Grimma. In Sachsen ist ein erster Fall von Geflügelpest in einem Unternehmen bestätigt worden. Betroffen ist ein Geflügelzuchtbetrieb im Landkreis Leipziger Land. „Alle Tierhalter müssen sich jetzt an die erlassenen Vorschriften halten, um eine Ausbreitung der Vogelpest zu verhindern“, erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag. Am Nachmittag hatte das Landratsamt zunächst von einem Verdachtsfall gesprochen. Wenig später traf die Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Institutes ein.
„Es ist schon sehr herausfordernd, dass nach der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest mit der Geflügelpest uns jetzt der dritte Krisenfall ereilt. Aber unsere Strukturen der Tierseuchenbekämpfung sind vorbereitet“, betonte Köpping. Es sei aber wichtig, dass alle Tierhalter die Vorschriften ernst nehmen und die Stallpflicht einhalten, wenn sie erlassen wird. Das verhindere einen Übertrag des Geflügelpesterregers auf größere Tierbestände und verhindert damit weiteren wirtschaftlichen Schaden.
Veterinärbehörden haben den Tierbestand sofort gesperrt
Laut Gesundheitsministerium haben die Veterinärbehörden den Tierbestand sofort gesperrt, so dass eine Weiterverbreitung des Erregers ausgeschlossen ist. Die Tötung und Beseitigung der Tiere seien eingeleitet worden, hieß es. Das betroffene Unternehmen war am Freitagabend zunächst nicht zu erreichen. Unklar ist, wie viele Tiere betroffen sind.
Der Tierhalter erhalte eine Entschädigung für den Verlust, hieß es weiter. Die Tierseuchenkasse und das Land übernähmen jeweils die Hälfte der Kosten. Der Landkreis werde Restriktionsgebiete einrichten, in denen eine Stallpflicht für Zucht- und Nutzgeflügel gilt. Über eine Stallpflicht im gesamten Landkreis soll zeitnah entschieden werden.
Geflügelpest wird seit mehreren Wochen auch bei Nutztierbeständen festgestellt
Die Geflügelpest wird seit mehreren Wochen in Norddeutschland neben Wildvögeln auch bei zahlreichen Nutztierbeständen festgestellt. In Sachsen war im aktuellen Geschehen bisher nur ein Wildvogel im Landkreis Nordsachsen positiv getestet worden. „Das Friedrich-Loeffler-Institut schätzt die Gefahr der Einschleppung vor allem über Wildvögel als hoch ein“, teilte das Ministerium mit. Eine Übertragung auf den Menschen bei dem jetzigen Erreger H5N8 ist bisher nicht nachgewiesen.
RND/dpa