Appell für respektvolle Diskussionen

Von Fridays for Future wegen Dreadlocks ausgeladen: Musikerin meldet sich zu Wort

„Nicht vertretbar“: Ronja Maltzahn soll sich die Haare schneiden, sonst darf sie nicht bei der Fridays-for-Future-Demo singen.

„Nicht vertretbar“: Ronja Maltzahn soll sich die Haare schneiden, sonst darf sie nicht bei der Fridays-for-Future-Demo singen.

Hannover. Das sorgte für Aufsehen: Die Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future verbieten auf ihrer Demo in Hannover den Auftritt der weißen Künstlerin Ronja Maltzahn mit Dreadlocks. Die Band wurde daher ausgeladen. Dreadlocks bei weißen Menschen seien ein Zeichen der Unterdrückung schwarzer Menschen, hieß es als Begründung. Die Band machte in den sozialen Medien eine Nachricht von Fridays for Future öffentlich. „Dreadlocks bei weißen Menschen sind eine Form der kulturellen Aneignung“, hieß es demnach, „da es in den Zeiten der Sklaverei von weißen Menschen als ein Zeichen der Unterdrückung genutzt wurde.“ Zunächst hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet.

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Nun äußert sich die Musikerin auf Instagram noch einmal in einem Videostatement selbst zu Wort. Dabei erläutert sie erst, dass sie als Band Musik in sieben verschiedenen Sprachen machten, sie ein „buntes Team“ aus 15 Musikern und Musikerinnen und verschiedenen visuellen Künstlern und Künstlerinnen aus verschiedenen Nationalitäten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen seien. „Wir stehen mit unserer Kunst ein für kulturelle Vielfalt, ihr eine Bühne zu geben, sie zu zelebrieren. Für Toleranz, für Gender Equality und für Frieden einzustehen, mit unserer Musik“, sagt sie.

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Musikerin findet Absage „auf eine derartige Art und Weise“ schade

Die Absage des Konzerts „auf eine derartige Art und Weise“ durch Fridays for Future fände sie „sehr schade“. Sie habe am Mittwoch noch einmal ein Gespräch mit einer Vertreterin von Fridays for Future geführt, „die sich für den eher unsensiblen Tonfall, dass ich mir überlegen könnte, meine Haare abzuschneiden bis Freitag und dann doch spielen könnte, entschuldigt hat“. Dafür sei sie dankbar, sagt Ronja Maltzahn in die Kamera. Nächste Woche wolle sie dann mit der Organisation auch erneut ausführlicher ins Gespräch kommen.

„Denn eigentlich ist Fridays for Future eine Organisation, von der ich eine Menge halte (…), die für ganz tolle Themen einstehen, für die ich auch persönlich als Privatperson, aber auch mit meiner Kunst einstehen möchte“, so die Musikerin. Sie wolle jetzt keinen Shitstorm gegen die Initiative verursachen und auch keinen Streit. Sie wolle lieber – und ruft auch ihre Fans dazu auf – respektvoll ins Gespräch kommen. „Das Thema Diskriminierung – Wo fängt das an, wo hört das auf? – ist ein ganz wichtiges Thema“, findet sie. Gleichzeitig wolle sie dafür appellieren, auf die großen, wesentlichen Themen zu schauen – und geht in dem Zuge auf den Krieg gegen die Ukraine ein und eine Zusammenarbeit mit einer 15-jährigen ukrainischen Geflüchteten. Zu ihren Dreadlocks und dem Vorwurf der Aktivistinnen und Aktivisten im Zusammenhang damit sagt sie nichts. Ihre Dreadlocks trägt sie aber immer noch.

Fridays for Future bestätigen Absagen, entschuldigen sich aber für Form

Fridays for Future bestätigte auf Anfrage der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ die Absage des Konzerts und die Begründung dafür, äußerte aber deutliches Bedauern bezüglich der Form. „Die Nachricht bzw. Absage war unsensibel formuliert und hätte so nicht abgeschickt werden dürfen. Es war nicht okay, wie wir formuliert haben, dass durch ein Abschneiden der Haare ein Auftritt bei uns wieder möglich wäre“, schrieb Fridays for Future auch in einer am Nachmittag veröffentlichten Stellungnahme.

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RND/hsc

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