Waldbrand im kanadischen Hitzerekord-Ort Lytton – so kämpft Nordamerika gegen die Extremtemperaturen

Rauch steigt vom Feuer in der Nähe von Big Sur, Kalifornien, auf. Dutzende von Waldbränden entstanden unter heißen, trockenen Bedingungen im gesamten Westen der USA. In Kalifornien standen die Feuerwehrleute immer noch vor der schwierigen Aufgabe, einen großen Waldbrand in den zerklüfteten Küstenbergen südlich von Big Sur einzudämmen, der die Evakuierung eines buddhistischen Klosters und eines nahe gelegenen Campingplatzes erzwang.

Rauch steigt vom Feuer in der Nähe von Big Sur, Kalifornien, auf. Dutzende von Waldbränden entstanden unter heißen, trockenen Bedingungen im gesamten Westen der USA. In Kalifornien standen die Feuerwehrleute immer noch vor der schwierigen Aufgabe, einen großen Waldbrand in den zerklüfteten Küstenbergen südlich von Big Sur einzudämmen, der die Evakuierung eines buddhistischen Klosters und eines nahe gelegenen Campingplatzes erzwang.

Vancouver/San Francisco. Nachdem der kanadische Ort Lytton mit einer Spitzentemperatur von 49,6 Grad extreme Hitze aushalten musste, ist am Mittwochabend plötzlich ein Waldbrand rund um das Dorf ausgebrochen. Darüber berichten mehrere Medien. Der Bürgermeister Jan Polderman hat demnach die Evakuierung angeordnet. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien schnell ohne größeres Gepräck aufgebrochen. Das Feuer soll das Dorf regelrecht umkesselt haben. „Es dauerte ungefähr 15 Minuten vom ersten Anzeichen von Rauch bis plötzlich überall Feuer war“, zitiert der Sender CBC den Politiker.

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Die Lage scheint dramatisch zu sein: „Es ist ein Wunder, wenn es alle lebend herausgeschafft haben“, zitiert CTW Polderman.

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Angst vor Waldbränden wächst auch in anderen Regionen

Auch in anderen Regionen wächst die Sorge vor Waldbränden wegen der mit der Hitze einhergehenden Trockenheit. „Alles ist total trocken, und jeder hat Sorge vor den Waldbränden. Die ersten Feuer haben jetzt schon viel zu früh begonnen“, erzählt Heike Schmidt. Die Wahlkanadierin wohnt in Victoria, der Hauptstadt der Provinz British Columbia, auf Vancouver Island. Gewöhnlich wüten die schlimmsten Brände am Ende eines heißen, trockenen Sommers, doch in den letzten Jahren ist die „Waldbrandsaison“ im Westen Nordamerikas deutlich länger geworden, vor allem in Dürreperioden, mit wenig Winterniederschlägen, wie in diesem Jahr.

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„Das war wirklich wie in der Wüste von Death Valley“, erzählte Schmidt. „Wir hatten in Victoria 46 Grad Celsius und nachts noch 30 Grad, wie in einem Ofen“. Für eine derart „unnormale“ Hitze, sei dort niemand gerüstet, sagt die zweifache Mutter. Kaum jemand hat Klimaanlagen, die Holzhäuser heizen sich auf. Die Nachbarn hätten im Garten geschlafen, sie selbst hätten sich mit Wasser besprüht und im Schatten Zuflucht gesucht. Ventilatoren in den Geschäften waren schnell ausverkauft. „Als dann Berichte kamen, dass Menschen sterben, wurde es echt gruselig“, sagt Schmidt.

Hunderte Todesfälle seit Beginn der Hitzewelle

Die gefährliche Hitze hat nach Angaben der Behörden zu Hunderten Todesfällen beigetragen. Von Freitag bis Mittwoch seien in der Provinz British Columbia 486 plötzliche und unerwartete Todesfälle gemeldet worden, teilte die Gerichtsmedizin der Westküstenprovinz am Mittwoch mit. Diese Zahl werde vermutlich noch steigen. Sie liege 195 Prozent über dem Durchschnitt. Die Behörde geht davon aus, dass der starke Anstieg mit der extremen Hitze zusammenhängt.

Das Ausnahmewetter bringt weitere Sorgen. Auf Vancouver Island klagen Obstbauern über Ernteverluste. Die Brombeeren würden regelrecht „verbrennen“, sagte ein Farmer. Zudem seien 80 Prozent seiner Himbeerernte vernichtet worden.

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Kalifornien wird früh im Jahr von Waldbränden heimgesucht

Kalifornien, das oft unter Trockenheit leidet, hat es wieder früh erwischt. Im Norden des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates kämpften am Mittwoch fast tausend Feuerwehrleute gegen einen Waldbrand nahe der Ortschaft Weed. Die Flammen hatten sich in wenigen Tagen auf eine Fläche von 70 Quadratkilometern ausgebreitet. Das Feuer war durch einen Blitzschlag ausgelöst worden. Heftige Winde bei weiter trockenem und heißem Wetter verschärften die Lage. Über tausend Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser in der Gefahrenzone zu verlassen.

2020 hatte Kalifornien eine „historische“ Katastrophe erlebt. Es war die flächenmäßig verheerendste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders schwer wüteten die Brände von Mitte August bis Ende Oktober. Mehr als 30 Menschen kamen ums Leben, über 10.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört.

Schon im April gab es einen Dürrenotstand

Nach Einschätzung von Wissenschaftlern verschärft der Klimawandel Trockenheit, Hitze und Wetterextreme, die zu heftigeren Waldbränden beitragen können. „Der Klimawandel ist hier“, schrieb der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch auf Twitter. Es werde ständig heißer und trockener. Der Demokrat hatte zuvor mit anderen Gouverneuren an einem virtuellen Treffen mit US-Präsident Joe Biden teilgenommen. Diskutiert wurden Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen. Biden stellte unter anderem höhere Löhne und bessere Ausrüstung für Feuerwehrleute in Aussicht. Er warnte, dass dieses Jahr mit Blick auf die Waldbrände noch schlimmer als 2020 sein könnte.

Newsom hatte bereits im April einen Dürrenotstand für die Mehrzahl der kalifornischen Bezirke ausgerufen. Niederschläge und die Schneedecke in den Bergen, die gewöhnlich die Wasserreservoire füllen, sind auf einem kritischen Tiefstand. In einigen Regionen ist Wassersparen bereits Pflicht. In Marin County, nördlich von San Francisco, mit der schlimmsten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen vor 143 Jahren, müssen Anwohner ihren Wasserkonsum drosseln. Autowaschen ist verboten, Gärten dürfen nur zweimal pro Woche bewässert werden – und das nur am frühen Morgen oder abends. Weitere Auflagen könnten bald folgen.

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RND/dpa/goe

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