Psychiater: Messerstecher von Würzburg paranoid schizophren - und hochgefährlich
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Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten unter anderem Mord in drei Fällen sowie versuchten Mord in elf Fällen vor - begangen im Zustand der Schuldunfähigkeit.
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Estenfeld. Der Messerstecher von Würzburg ist nach Einschätzung eines Psychiaters psychisch krank und ohne Behandlung weiter hochgefährlich. „Es besteht kein Zweifel, dass der Beschuldigte an einer paranoiden Schizophrenie leidet“, sagte Hans-Peter Volz, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck, am Freitag im Prozess gegen den Beschuldigten in Estenfeld bei Würzburg.
Volz bezog sich dabei auch auf den Tattag, den 25. Juni 2021. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Somalier ohne Behandlung in einer Psychiatrie weitere „hochaggressive Taten“ begehen könnte, sei „ausgesprochen hoch“. Dass der Beschuldigte simuliere, halte er für ausgeschlossen.
Mann tötete drei Frauen in Würzburg
Der Mann um die 30, dessen Alter den Behörden nicht bekannt ist, hatte vergangenen Sommer in Würzburg drei ihm unbekannte Frauen mit einem Messer getötet. Zudem verletzte er vier weitere Frauen schwer. Ein damals elf Jahre altes Mädchen und ein 16-Jähriger erlitten ebenfalls schwere Verletzungen. Hinzu kamen drei Leichtverletzte.
„Der Proband war akut wahnhaft“, sagte Volz über den Zustand des Flüchtlings am Tattag. Er fühlte sich verfolgt etwa von Geheimdiensten, hörte zudem Stimmen in seinem Kopf. „Da war er vollständig verwirrt.“ In diesem Zustand habe er die Tat begangen und unter anderem drei Frauen aus dem Leben gerissen. Die Einsichtsfähigkeit des Flüchtlings sei damals aufgehoben gewesen. „Wir haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Menschen vor uns (...), der sich gesteuert vorkam.“
Tat aus Hass auf Deutschland?
Die Generalstaatsanwaltschaft München geht nach den Ermittlungen davon aus, dass der Beschuldigte die Tat aus Hass auf Deutschland beging. Sie will ihn dauerhaft in einer Psychiatrie unterbringen lassen. Für kommende Woche sind die Plädoyers und das Urteil in dem Sicherungsverfahren geplant.
RND/dpa