Zu viel Vulkanasche in der Luft: Flugverbindungen nach La Palma zeitweise unterbrochen
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Der Kegel des Vulkans Cumbre Vieja. Mit einer Dauer von inzwischen mehr als 85 Tagen ist der Vulkanausbruch auf La Palma seit Sonntag der längste in der bekannten Geschichte der spanischen Kanareninsel.
© Quelle: Delmi Álvarez/EUROPA PRESS/dpa
La Palma. Der Flugverkehr zur Vulkaninsel La Palma musste am Dienstag erneut wegen hoher Aschekonzentration in der Luft vorübergehend eingestellt werden. Erst am Nachmittag startete die erste Maschine mit Ziel Teneriffa, wie der Flughafenbetreiber Aena mitteilte. Zuvor hatte der Wind die Asche vom Vulkan in der Cumbre Vieja nach Osten in Richtung des Flughafens getrieben.
Die Intensität des Vulkanausbruchs im Süden der zu Spanien gehörenden Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas nahm unterdessen am Dienstag stark ab. Während es am Montag noch heftige Explosionen gegeben hatte und große Gas- und Lavamengen ausgestoßen wurden, kam die Vulkantätigkeit am Dienstag „praktisch zum Erliegen“, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Im Fernsehen war zu sehen, wie vor allem noch Wasserdampf aus den Schloten aufstieg. Lava trete nicht aus. Auch seien kaum noch Beben registriert worden.
Kein Ende des seit mehr als drei Monaten andauernden Ausbruchs
Der Vulkanologe Rubén López warnte jedoch, dies bedeute nicht unbedingt, dass ein Ende des seit mehr als drei Monaten andauernden Ausbruchs bevorstehe. Solche kurzen Ruhephasen habe es schon wiederholt, zuletzt am Sonntag, gegeben. Anschließend sei der Ausbruch dann umso heftiger gewesen, sagte López RTVE.
In den knapp drei Monaten seit Beginn des Ausbruchs hat die mehr als 1000 Grad heiße Lava fast 2900 Wohnhäuser und andere Bauten zerstört. Knapp 1200 Hektar wurden von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Das entspricht fast 1700 Fußballfeldern. Mehr als 7000 Bewohner mussten evakuiert werden, die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt. Vor der Küste entstanden durch erkaltete Lava zwei neue Landzungen mit einer Größe von zusammen etwa 50 Hektar.
RND/dpa