72.000 Euro Kosten: Kritik an von der Leyens neuer Unterkunft
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Wohnt im Berlaymont: Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
© Quelle: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa
Brüssel. Die EU-Kommission hat die Kosten für die Unterbringung ihrer neuen Präsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel verteidigt. "Wir haben nie gesagt, dass es keine Kosten gibt", sagte Chefsprecher Eric Mamer am Montag in Brüssel. Mamer reagierte damit auf einen Artikel der französischen Zeitung "Libération", wonach die Einrichtung einer Einzimmer-Wohnung für von der Leyen die EU bisher 72.000 Euro gekostet habe. "Es ist offensichtlich, dass wenn ein Präsident oder eine Präsidentin der Institution ihr Amt antritt, dies Kosten nach sich ziehen kann für die Anpassung seiner Wohnung."
Für die Präsidentin sei im zentralen Verwaltungsgebäude der Brüsseler Behörde, dem Berlaymont, ein 16 Quadratmeter großes Zimmer mit angrenzender Dusche hergerichtet worden, sagte der Chefsprecher. Aufwand und Kosten seien verhältnismäßig, sagte Mamer und erwähnte in diesem Zusammenhang auch den notwendigen Schutz der Kommissionspräsidentin. Denn, so der Sprecher gegenüber der "Libération", fielen auf die Art etwa Kosten für Sicherheitspersonal weg, da das Berlaymont ohnehin umfassend geschützt sei. Die französische Zeitung bezweifelt dagegen die Verhältnismäßigkeit. Sie argumentiert, dass nun rund um die Uhr Leibwächter gebraucht würden, während die vorherigen Kommissionspräsidenten ihre Sicherheitsleute am Abend nach Hause geschickt hätten.
Die Zeitung berichtete weiter, von der Leyen erhalte für ihre Unterkunft in Brüssel eine Zulage von 4185 Euro monatlich. Auf 1500 Euro davon verzichte die Kommissionspräsidentin wegen des Zimmers im Berlaymont-Gebäude. Auf die von "Libération" genannten Zahlen ging der Chefsprecher zunächst nicht näher ein.
RND/dpa/cz