Ausbildung in Zeiten von Corona: Wir müssen den Crash verhindern

Berlin. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Berufsbildungsbericht von gestern ist, wenn er veröffentlicht wird. Denn in ihm werden die Entwicklungen auf dem Lehrstellenmarkt vom Vorjahr aufgearbeitet. Gerade aktuell muss der Bericht aber ein Alarmsignal an Arbeitgeber, Gewerkschaften und die Bundesregierung sein.

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Die Zahlen sind eindeutig: Die Zahl der Ausbildungsplätze ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, im Verlauf der vergangenen zehn Jahre gingen Zehntausende Ausbildungsbetriebe verloren. Das alles geschah vor Corona. Niemand hat einen Zweifel daran, dass die aktuelle, durch die Pandemie ausgelöste schwere Arbeitsmarkt- und Wirtschaftskrise, harte Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt haben wird. Es gilt jetzt, dafür zu sorgen, dass Corona in der deutschen Ausbildung zumindest nicht Spuren der Verwüstung hinterlässt.

Der Job der Arbeitgeber

Für Arbeitgeber heißt das: Wann immer es ihnen möglich ist, sollten sie Ausbildung auch in Zeiten der Corona-Krise anbieten. Es kann nicht stimmig sein, heute Lehrstellen zu streichen und morgen dann wieder den Fachkräftemangel in Zeiten des demografischen Wandels zu beklagen. Es liegt im Interesse aller, den „Corona-Crash“ auf dem Ausbildungsmarkt zu verhindern, vor dem die Gewerkschaften warnen.

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Ein Bonus kann helfen

Die Politik ist gefordert, wirksame Hilfen anzubieten. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat Recht, dass gerade die kleinen und mittleren Betriebe Unterstützung brauchen. Sie sind das Rückgrat des international angesehenen Systems der dualen Berufsausbildung in Deutschland.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat zudem einen sehr klugen Vorschlag gemacht, wie in der Corona-Krise der Schaden für die Ausbildung begrenzt werden kann. Unternehmen, die Auszubildende aus insolventen Betrieben übernehmen, sollen einen Bonus erhalten. Besser lässt sich Geld kaum anlegen.


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