Auswärtiges Amt bittet Botschafter von Belarus zu “dringendem Gespräch”

Auch in Berlin protestieren Menschen gegen das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte bei Protesten gegen das Wahlergebnis in Belarus (Weißrussland). Die Demonstranten fordern den Rücktritt Lukaschenkos und Unterstützung durch die Europäische Union.

Auch in Berlin protestieren Menschen gegen das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte bei Protesten gegen das Wahlergebnis in Belarus (Weißrussland). Die Demonstranten fordern den Rücktritt Lukaschenkos und Unterstützung durch die Europäische Union.

Berlin. Das Auswärtige Amt hat am Donnerstag den Botschafter von Belarus, Denis Sidorenko, wegen der Vorgänge rund um die Wahl in dem Land zu einem dringenden Gespräch gebeten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium in Berlin. Zuvor hatte die “Bild”-Zeitung berichtet.

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In Belarus kommt es wegen der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl seit Tagen zu heftigen Protesten. Die Polizei geht brutal gegen die Demonstranten vor, Tausende wurden festgenommen. Es sind die größten Proteste, die die Ex-Sowjetrepublik je erlebt hat. Sie haben das Ziel, den autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko aus dem Amt zu drängen.

Weitere Entwicklung unklar

Lukaschenko schwieg am Donnerstag zunächst zu den Protesten. Unklar war, wie sich die Lage in dem Land zwischen Russland und dem EU-Mitglied Polen weiterentwickelt. Ein Massenstreik in Unternehmen könnte dem wirtschaftlich angeschlagenen Land schwer schaden. Mitarbeiter des Automobilwerks BelAZ verlangten Berichten zufolge, dass die dort produzierten Fahrzeuge nicht an die Polizei geliefert werden sollten, die zuletzt brutal gegen Demonstranten vorging.

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In der Nacht war es zum vierten Mal in Folge zu Protesten gekommen. Nach Meinung von Beobachtern kam es dabei zu weniger Polizeigewalt als an den Vortagen. Dennoch nahmen Sicherheitskräfte dem Innenministerium zufolge rund 700 Demonstranten fest. Damit steigt die Zahl der Festgenommenen auf nunmehr fast 7000. Vor Gefängnissen forderten viele Menschen friedlich die Freilassung ihre Angehörigen. Wie viele der Festgenommenen bereits wieder frei sind, ist unklar.

RND/dpa

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