Automobilindustrie sieht Boom der E‑Mobilität wegen hoher Stromkosten in Gefahr
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Der VDA befürchtet, dass der Boom von E‑Autos wegen der hohen Stromkosten gefährdet ist.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Berlin. Die Automobilindustrie sieht den Boom bei der E‑Mobilität durch die hohen Strompreise gefährdet und hat die Politik aufgefordert, rasch durch eine Senkung der Stromsteuer gegenzusteuern. „Bleiben die Strompreise dauerhaft so hoch, sind entsprechende Auswirkungen auf die zuletzt erfreulichen Zahlen beim Hochlauf der Elektromobilität unvermeidlich“, sagte die Chefin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die E‑Mobilität weiter voranzutreiben“, betonte sie. „Um die Situation direkt zu entschärfen, muss die Stromsteuer schnellstmöglich auf das europäische Mindestmaß abgesenkt werden.“
Müller: „Angebotsseite muss so weit wie möglich ausgebaut werden“
Müller forderte die Reduzierung der Abgaben: „Generell müssen Abgaben und Steuern auf ein Niveau gesenkt werden, auf dem die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten und der deutsche Industriestandort weltweit wettbewerbsfähig bleibt“, ergänzte Müller. „Gleichzeitig gilt: Die Linderung der Symptome reicht in der aktuellen Lage nicht aus. Es gilt, die Ursache der Probleme zu beseitigen, die Energiekosten müssen dauerhaft runter.“ Müller drang auf einen Ausbau des Stromangebots mit Partnerschaften anderer Länder: „Die Angebotsseite muss daher so weit wie möglich ausgebaut werden – national und international. Der Abschluss von Energiepartnerschaften mit anderen Ländern muss daher jetzt endlich energisch vorangetrieben werden.“
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E-Autos in weniger als fünf Minuten laden – mit Weltraumtechnologie
Die US-Raumfahrtagentur Nasa erforscht eine Technologie, mit der E‑Autos in weniger als fünf Minuten komplett aufgeladen sein könnten. Entwickelt wurde sie für den Einsatz im Weltall. Doch Forschende sind sich sicher: Die Technologie ist auch auf der Erde einsetzbar. Ein deutscher Batterieexperte tritt allerdings auf die Euphoriebremse.
Der Hochlauf der E‑Mobilität und niedrige Strompreise seien zwei Seiten derselben Medaille, sagte Müller. „Die hohen Strompreise werden zu einer immer größeren Belastung, für die Verbraucher – genauso wie für den Standort.“ Es sei zentral, dass Mobilität bezahlbar und für alle zugänglich bleibe.
Am Mittwoch stellt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Masterplan Ladeinfrastruktur II vor. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eines der Leuchtturmprojekte des FDP-Politikers zur Reduzierung der CO₂‑Emissionen im Verkehrsbereich. Die Ampel hat sich dafür ambitionierte Ziele gesetzt: So sollen bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw zugelassen werden. Zudem soll es eine Million öffentliche Ladepunkte in Deutschland geben. Die Ladestationen sollen unter anderem verbraucherfreundlicher, bezahlbarer und digitaler werden. Der FDP‑Politiker will dafür mehr Flächen an Bahnhöfen, Flughäfen und Parkplätzen zur Verfügung stellen.