Berichte: Nordkorea feuert Artilleriegeschosse Richtung Südkorea ab
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XACKRQUBRFGCDBWXBNIK6KKL6U.jpeg)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender legen am Gedenkturm des Nationalfriedhofes in Südkorea einen Kranz nieder. Bundespräsident Steinmeier und seine Frau sind zu einer fünftägigen Reise in Ostasien und besuchen Japan und Südkorea.
© Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Seoul. Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs über Nacht erneut Artilleriegeschosse in die Gewässer entlang der innerkoreanischen Seegrenze abgefeuert. Etwa 80 Artilleriegranaten seien vom späten Donnerstagabend (Ortszeit) an von der Ostküste Nordkoreas abgeschossen worden, teilte der Generalstab am Freitag mit. Die Geschosse fielen demnach in die sogenannte maritime Pufferzone, die 2018 zur Reduzierung der Spannungen eingerichtet worden war. Nordkorea wurde vorgeworfen, gegen das gemeinsame Militärabkommen verstoßen zu haben.
Nordkorea hatte zuvor laut südkoreanischen Militärangaben seit Mittwoch mehr als zwei Dutzend Raketen in Richtung offenes Meer abgeschossen. Darunter sei am Donnerstag auch eine ballistische Interkontinentalrakete (ICBM) gewesen.
Steinmeier: „Eskalation ist inakzeptabel“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte bei seinem Besuch in Seoul Nordkoreas jüngste Raketentests scharf und verlangte deren Einstellung. Seit Jahresbeginn sei eine beispiellose Testserie zu beobachten, die Raketensalven der vergangenen Tag hätten die Lage noch einmal erheblich verschärft, sagte Steinmeier am Freitag nach einem Gespräch mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. „Ich sage mit aller Deutlichkeit: Diese Eskalation ist inakzeptabel und allein das Regime in Pjöngjang ist dafür verantwortlich.“
„Diese Tests verletzen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, sie gefährden die internationale Sicherheit.“ Er fordere Nordkorea auf, „die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates vollständig umzusetzen und ernsthafte Verhandlungen über den Abbau seines nuklearen Raketenprogramms aufzunehmen“.
Deutschland habe großen Respekt vor den unermüdlichen Bemühungen Südkoreas, den Verhandlungsprozess mit dem Ziel der Denuklearisierung Nordkoreas wieder in Gang zu setzen. „Deutschland steht dabei zur Unterstützung bereit“, versicherte Steinmeier. „Dabei gilt eines: Nordkorea ist und bleibt zur kompletten, unumkehrbaren und überprüfbaren Beendigung seiner Programme zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und ballistischen Raketen verpflichtet.“
Nordkorea treibt seit Jahren die Entwicklung von atomwaffenfähigen Raketen voran. Seit Beginn des Jahres gab es bereits mehr als 50 nordkoreanische Raketentests - allein am vergangenen Mittwoch erfasste Südkoreas Militär mehr als 20, am Donnerstag sechs weitere. Darunter war nach Angaben des südkoreanischen Militärs vermutlich auch eine atomwaffenfähige Rakete mit mehreren tausend Kilometern Reichweite.
Bundespräsident Steinmeier stimmt Bevölkerung auf härtere Zeiten ein
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland auf eine schwierige Zukunft als Folge des russischen Angriffskriegs eingestimmt.
© Quelle: dpa
UN-Sicherheitsrat befasst sich mit dem Thema
Am Freitag sollte sich der UN-Sicherheitsrat mit dem Thema befassen. UN-Resolutionen verbieten der selbsterklärten Atommacht Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Seit Ende September hat Nordkorea trotz internationaler Kritik in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durchgeführt.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EZHJQQG67RD4LOGG3ATC7MQUTQ.jpg)
Hauptstadt-Radar
Persönliche Eindrücke und Hintergründe aus dem Berliner Regierungsviertel. Immer dienstags, donnerstags und samstags.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Die jüngsten Raketentests und die Artillerieübung wurden auch als Machtdemonstration gesehen. Nordkorea hatte Luftwaffenübungen der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte in dieser Woche als Provokation verurteilt. Als Reaktion auf die Raketentests hatten die beiden Länder beschlossen, die Übungen „Vigilant Storm“ zu verlängern. Das Manöver solle nun einen Tag länger andauern und am Samstag enden, berichteten südkoreanische Sender unter Berufung auf Verteidigungsminister Lee Jong Sup.
RND/dpa