Moskau bejubelt Rücktritt von Boris Johnson – und hofft auf Regierungskrise in Deutschland
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Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew.
© Quelle: Yekaterina Shtukina/Pool Sputnik
Moskau. Russland hat den Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson mit Häme bejubelt. „Die ‚besten Freunde der Ukraine‘ gehen. Der ‚Sieg‘ ist in Gefahr!“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, am Donnerstag im Nachrichtendienst Telegram.
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Johnsons Abgang sei das „rechtmäßige Ergebnis britischer Unverfrorenheit und niveauloser Politik. Besonders auf internationalem Feld“, meinte Medwedew.
Moskau hofft auch auf Regierungskrise in Deutschland
Der britische Premier ist einer der glühendsten Unterstützer der ukrainischen Regierung in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Johnson hat am Donnerstag angekündigt, von seinem Amt als Parteichef der britischen Konservativen zurücktreten. Üblicherweise bleibt der scheidende Premier solange im Amt, bis ein Nachfolger gewählt wird. Doch dagegen regt sich den Berichten zufolge Widerstand.
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Steigende Energiepreise: Rechtsextremisten mobilisieren in Sachsen zu Protesten
Es gelte, „die Corona-Proteste mit den dringend notwendigen Energieprotesten zu vereinen“: Die rechtsextremistischen Freien Sachsen wollen den Ärger über die steigenden Energiepreise für ihre Zwecke ausnutzen. In sozialen Netzwerken mobilisieren die Rechtsextremisten bereits.
Medwedew schrieb, dass vielleicht weitere Verbündete der Ukraine wegbrechen könnten. „Wir warten auf Neuigkeiten aus Deutschland, Polen und dem Baltikum“, so der frühere Staatschef. Allerdings wackeln dort die Regierungen nicht.
Kremlsprecher: Mögen Johnson „überhaupt nicht“
Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einer schweren Krise in Großbritannien. „Was Herrn Johnson selbst angeht, so mag er uns überhaupt nicht. Und wir ihn auch nicht“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass in Großbritannien irgendwann „professionellere Leute“ an die Macht kämen, die auch die Notwendigkeit von Dialog verstünden. „Aber im Moment ist darauf kaum zu setzen.“
RND/dpa