CDU-Sozialflügel-Vize Radtke: Sozialpolitik darf für Merz keine Randerscheinung sein
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Dennis Radtke, der Vize-Vorsitzende des CDU-Sozialflügels (CDA).
© Quelle: imago images/Rene Traut
Berlin. Der Vize-Vorsitzende des CDU-Sozialflügels (CDA), Dennis Radtke, hat den künftigen CDU-Chef Friedrich Merz dazu aufgerufen, der Sozialpolitik mindestens so hohe Bedeutung beizumessen wie der Wirtschaftspolitik.
„Friedrich Merz bewirbt sich nicht als Vorsitzender des Wirtschaftsflügels, sondern als Chef der gesamten Partei“, sagte Radtke dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die CDU muss mit der gleichen Leidenschaft für einen unbürokratischen Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende kämpfen wie sie es bereits gegen die Vorfälligkeit von Sozialversicherungsbeiträgen von Unternehmen tut. Es kann nicht sein, dass das eine das Leib-und-Magen-Thema ist und das andere eine Randerscheinung.“
Im Streit um den Fraktionsvorsitz rief Radtke Merz und Amtsinhaber Ralph Brinkhaus zu einer einvernehmlichen Lösung auf. Der Dissens zwischen CSU-Chef Markus Söder und dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet um die Kanzlerkandidatur im vergangenen Jahr habe gezeigt: „Ein wochenlanges öffentliches Fingerhakeln schadet der Partei. Das dürfen wir uns nicht noch einmal leisten“, sagte Radtke.
Radtke: Stil ist wichtig
Wichtig sei dabei „nicht die Geschwindigkeit, sondern der Stil“, sagte Radtke. „Zwei so erfahrene Spitzenpolitiker sollten es schaffen, das hinter verschlossenen Türen zu klären – ohne Verletzungen, die nachwirken.“
Merz wird auf einem CDU-Parteitag am Samstag zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit Gegenkandidaten wird nach einem klaren Votum der CDU-Basis bei einer Mitgliederbefragung nicht gerechnet.