Virusvarianten könnten sich dennoch ausbreiten

Epidemiologe hält Corona-Testpflicht bei Einreise aus China für nicht zielführend

Zwei Flughafenmitarbeiterinnen warten auf Passagiere aus China vor einem Coronavirus-Testbereich auf dem Flughafen Roissy Charles de Gaulle. (Archivbild)

Zwei Flughafenmitarbeiterinnen warten auf Passagiere aus China vor einem Coronavirus-Testbereich auf dem Flughafen Roissy Charles de Gaulle. (Archivbild)

Berlin. Trotz der massiven Corona-Welle in China hält der Epidemiologe Klaus Stöhr das Testen von Reisenden aus der Volksrepublik für nicht zielführend, um die Ausbreitung neuer Virusvarianten zu verhindern.

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„Das Monitoring ist keine so schlechte Idee, wissenschaftlich sicherlich interessant, aber rein praktisch müsste man ja dann sehen, wie sich diese Variante auch in der Population verhält“, sagte der ehemalige Leiter des Influenzaprogramms der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Amtsärzte fordern europaweite Corona-Testpflicht für Reisende aus China
ARCHIV - 08.01.2022, Großbritannien, London: IlLUSTRATION - Eine Person bei einem Covid-19-Test . (zu dpa: «Mehr Länder führen Corona-Testpflicht für Reisende aus China ein ») Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Eine einheitliche Corona-Testpflicht für alle Einreisenden aus China in der Europäischen Union - das fordern die deutschen Amtsärzte.

Es gehe darum, welche Eigenschaften sich neben den genetischen geändert hätten, ob auch andere Altersgruppen betroffen seien oder der Immunschutz unterlaufen werde. „Alles das dauert ja eine gewisse Zeit und dann ist die Variante dann auch schon durchgeschlüpft. Selbst Testen kann das ja nicht verhindern“, sagte Stöhr. Die Tests würden nicht jeden Infizierten ermitteln.

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Gesundheitsexperte für Stichprobenkontrollen bei Einreise aus China

Eine andere Ansicht vertritt der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen. Er hält Stichprobenkontrollen von Reisenden aus China für sinnvoll. „Es würde beispielsweise Sinn machen, mit Stichprobentests gerade Mutationsvarianten frühzeitig zu identifizieren und ein Variantenmonitoring auszuweiten“, sagte Dahmen am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“.

Eine generelle Testpflicht mache hingegen nur dann Sinn, wenn sie auf gemeinsamer europäischer Ebene beschlossen werde. Es gebe im Moment keine Hinweise darauf, dass das Virus, das aktuell in China grassiere, gefährlicher sei als die Virusvarianten in Europa. „Nach alledem, was man im Moment weiß, ist es das gleiche Coronavirus der gleichen Omikronstämme, die dort verbreitet sind, wie auch hier“, sagte Dahmen.

Manch ein EU-Land hat bereits Regeln für Einreise aus China verschärft

China hatte nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne am 7. Dezember abrupt ein Ende seiner Null-Covid-Politik verkündet. Seitdem erlebt das bevölkerungsreichste Land eine massive Corona-Welle.

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Die EU-Staaten beraten derzeit über eine gemeinsame Strategie zum Umgang mit Reisenden aus China. Einige haben bereits auf eigene Faust die Regeln für Einreisen aus China verschärft, darunter Frankreich, Österreich und Spanien.

Baerbock fordert einheitliches EU-Vorgehen
04.01.2023, Portugal, Lissabon: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, spricht bei einer Pressekonferenz nach einer portugiesischen Botschafterinnen- und Botschafterkonferenz. Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die deutsche Außenministerin betonte bei einem Besuch in Portugal die Geschlossenheit der EU.

RND/dpa

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